Migranten: Finnland schließt Grenzübergänge
HELSINKI. Mehr als 500 Asylbewerber sind im November bisher über die Ostgrenze nach Finnland gekommen. Angesichts dieser erhöhten Zahl hat die finnische Regierung in der Nacht zum Samstag vier Grenzübergänge im Südosten des Landes für mindestens drei Monate geschlossen. Die Asylanträge werden an den Grenzübergängen Salla und Vartius zentralisiert. An beiden Stationen seien am Montag und Dienstag nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Yleisradio (YLE) 74 stark unterkühlte und mit Fahrrädern ausgestattete Asylbewerber mit unzureichenden Reisedokumenten eingetroffen. Ein von Yle befragter Grenzgänger hatte am Dienstag erklärt, daß er mit dem Auto aus Alakurtti (Oblast Murmansk) gekommen sei, dieses sei jedoch von den russischen Behörden vor der Grenze gestoppt worden. Angaben von Helsingin Sanomat zufolge zahlen die illegalen Migranten, bei denen es sich um Syrer, Afghanen, Marokkaner, Jemeniten und Somalier handelt, für eine Autofahrt (inklusive Fahrradkauf) durch Rußland an die finnische Grenze 2.800 Dollar. Bei den Autos handele es sich um zivile Fahrzeuge und Taxen. „Die Regierung ist bereit, die gesamte Ostgrenze zu schließen, falls dies erforderlich ist“, erklärte Innenministerin Mari Rantanen. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte Präsident Sauli Niinistö betont, daß das jüngste Verhalten Rußlands ähnlich wie 2015/16 sei, als es Hunderten von Asylbewerbern erlaubte, finnische Grenzübergänge zu erreichen. Parallel deutete Niinistö nach Angaben von YLE an, daß die ungewöhnlich hohe Zahl von Asylbewerbern, die an der Ostgrenze ankommen, eine Reaktion Moskaus auf den Abschluß eines Abkommens über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich (DCA) mit den Vereinigten Staaten sein könnte. Moskau akzeptiere die Anschuldigungen Helsinkis gegen die russischen Grenzsoldaten nicht, weil sie sich an die Regeln hielten, betonte dagegen Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber Tass-Reportern: „Wir akzeptieren solche Anschuldigungen nicht. Natürlich werden die Grenzübergänge von den Personen benutzt, die das Recht haben, die Grenze zu überschreiten. In dieser Hinsicht befolgen unsere Grenzschutzbeamten alle einschlägigen Richtlinien.“ (ctw)
Gruppe Jugendlicher attackiert Winterball
Crépol. Nach dem Tod eines 16jährigen, der am Samstag am Ende eines Winterballs mit 350 Personen in Crépol erstochen wurde, haben die Ermittler das Viertel La Monnaie in Romans-sur-Isère im Visier, das 20 Minuten vom Dorf (532 Einwohner) entfernt liegt und aus dem die Gruppe der jugendlichen Angreifer mehrheitlich stammen könnte, so ein Bericht des Hörfunksenders Europe 1. Es handele sich dabei um ein Problemviertel, in dem Unsicherheit und Drogenhandel herrschen, so der Sender. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin bezeichnete den Überfall in der im Südosten Frankreichs liegenden Region Drôme als „schändlich“ und „inakzeptabel“. „Wenn Leute, die von anderswo kommen und den Eintritt mit Messerattacken zu diesem Fest erzwingen wollen, dann ist dies ein Zeichen des allgemeinen Bankrotts unserer Gesellschaft“, betonte Darmanin und unterstrich: „Wir müssen überall wieder Autorität schaffen.“ „Wenn man die Kriminellen nicht aufhält, werden sie nicht aufhören“, erklärte Marine Le Pen vom Rassemblement National. (ctw)