© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/23 / 24. November 2023

Argentinien wählt Milei zum Präsidenten
Kapitalistische Revolution
Phlipp Bagus

Das Unglaubliche ist wahr geworden. Javier Milei ist zum neuen Präsidenten Argentiniens gewählt worden. Der Peronismus, der das Land jahrzehntelang ruiniert hatte, hat eine verheerende Niederlage erlitten. Mit über 14 Millionen Stimmen konnte der bekennende Arnachokapitalist Milei mehr Stimmen auf sich vereinigen als je ein Präsidentschaftskandidat zuvor und erhielt ein unerwartet starkes Mandat.

Im ersten Wahlgang hatte sich Milei noch Wirtschaftsminister Sergio Massa geschlagen geben müssen. Vor der Stichwahl schlug Milei dann mildere Töne an. Nicht mehr ganz so radikal. Er benötigte die Stimmen des gemäßigten bürgerlichen Lagers um Patricia Bullrich und Ex-Präsident Mauricio Macri, die für ihn eine Wahlempfehlung aussprachen. Die Siegesrede am Wahlabend war schon wieder radikaler. Das Modell des allgegenwärtigen Staates sei vorbei. Begrenzter Staat, Privateigentum und Freihandel seien die Zukunft. Graduelle Veränderungen seien nicht genug, nur drastische Veränderungen könnten Argentinien retten. 

Seine ersten Ankündigen am Tag nach der Wahl deuten an, wohin die Reise geht. Alles was gehe, werde privatisiert, so Milei, darunter das staatliche Fernsehen, Radio, Nachrichtenagentur und die staatliche Ölgesellschaft YPF. Argentinien steht vor einer Revolution. 






Prof. Dr. Philipp Bagus lehrt VWL an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid