Kerstin Braun ist eine Intensivpflegerin. Am 16. November starb ihre 15jährige Tochter nach ihrer zweiten Corona-Impfung. Katharina König war 24 Jahre lang Verkäuferin im Einzelhandel. 2021 erkrankte sie nach ihrer Corona-Impfung. Sie hatte sich impfen lassen, weil sie sonst nicht ins Krankenhaus gelassen worden wäre. Nach fünf Operationen lebt sie heute von einer kleinen Rente. Sie hat den Pflegegrad 2. Beide Frauen schilderten ihr Schicksal voriges Wochenende auf dem zweiten Corona-Symposium der AfD-Fraktion im Bundestag.
Zusammenfassen kann man die Konferenz mit den Worten des langjährigen ZDF-Nachrichtenmanns Peter Hahne, der seine Erwartung an eine Aufarbeitung der Corona-Zeit so ausdrückte: „Ich will Handschellen klicken hören!“ Laut einer Umfrage der Universität Bamberg, die in Nature publiziert wurde, sind 29 Prozent der Deutschen seiner Meinung. Durfte beim 1. Corona-Symposium noch eine Abiturientin über PCR-Tests aufklären, versammelte die Bundestagsfraktion nun geballte wissenschaftliche Kompetenz. Darunter sind etwa der Arzt Andreas Sönnichsen, der Datenanlyst Tom Lausen, die Professoren Michael Meyen und Christian Schubert und viele weitere.
„Was habt ihr zu verbergen?“
Sönnichsen, Facharzt für Innere Medizin, bezeichnete die vom Bundestag am 25. März 2020 in nicht namentlicher Abstimmung beschlossene Pandemielage von nationaler Bedeutung als „Ermächtigungsgesetz“. Die Notzulassung der Corona-Impfstoffe nannte er „rechtswidrig“. Diese seien weder effektiv noch sicher. Er selbst wurde im Februar in Österreich freigesprochen, illegale Impfbefreiungen erstellt zu haben. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein. Im Zuge der Anklage hatte er seinen Posten an der Universität Wien verloren.
Michael Meyen, Publizistikprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sah einen Pakt der Panik zwischen der großen Politik und den Journalisten: „Zwischen die Bundesregierung und die Leitmedien paßt kein Blatt Papier, nicht nur in Sachen Corona.“ Die Normen Staatsferne und Vielfalt würden vielfach mißachtet. Der Datenanalyst Tom Lausen führte mit offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vor Augen, daß während der Corona-Zeit zu keinem Zeitpunkt eine Überlastung des Gesundheitswesens oder der Intensivstationen bestand. Er wies auch darauf hin, daß die Corona-Infektionszahlen (die sogenannte Inzidenz) bereits vor dem ersten Lockdown zu sinken begann. Der Lockdown komme damit nicht als Grund für das Sinken der Neuinfektionen in Frage.
Selbst aus Amerika waren Gäste eingeflogen. Scott Tips, Präsident der 1955 gegründeten Naturmedizinvereinigung National Health Federation (NHF), zeigte Daten auf, wonach in den beiden benachbarten US-Bundesstaaten Nord- und Süd-Dakota grundsätzlich andere staatliche Maßnahmen gegen die Pandemie angewendet wurden. Einmal mit Lockdown und einmal ohne. In dieser sehr guten Vergleichssituation lasse sich aber doch kein Nutzen der allgemeinen Quarantäne beobachten.
Einen finanziellen Aspekt der Corona-Maßnahmen beleuchtete der Bundestagsabgeordnete Jörg Schneider, der für die AfD im Gesundheitsausschuß sitzt. Er forderte einen Untersuchungsausschuß. Schneider zählte auf: 627 Millionen Impfdosen habe der Staat bestellt, 92 Millionen davon wurden verimpft. Er stellte an die Regierungspolitiker die Frage: „Was habt ihr zu verbergen?“
Der Polizist und Kriminologe Björn-Lars Oberndorf kritisierte eine Zunahme politischer Ermittlungsverfahren gegen Oppositionelle. Maßnahmengegner wie der Gründer von Querdenken 711, Michael Ballweg, hatten wegen des konstruierten Verdachts der Geldwäsche und von Betrug neun Monate in Untersuchungshaft verbringen müssen. Im nachhinein zeigte sich, daß ein Großteil der Anklagen vom Gericht nicht zugelassen wurde. Laut Oberndorf war das völlig unverhältnismäßig.
Auch die Maskenpflicht kam auf dem Symposium schlecht weg. Ronald Weikl, Facharzt für Frauenheilkunde, bewertet die Maskenpflicht als eine „erhebliche Gesundheitsgefährdung“. Seiner Meinung handelt es sich bei Corona nicht um einen „Killervirus“, sondern die Sache sei rein politisch. Der niederbayerische Mediziner war 2022 für das Ausstellen von Masken-Befreiungsattesten ohne vorherige Untersuchung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
„Machen Sie endlich Schluß mit der WHO!“
Mehr als eine Stunde diskutierten die Experten den Umgang mit Kindern in der Pandemie. Sönnichsen wertete die Corona-Impfung von Kindern als „kriminell“. Marco Schmitz, Arzt für integrative Medizin, sieht vielfach eine „Traumatisierung von Kindern“ durch die harschen Maßnahmen. Kindergärten und Schulen waren geschlossen, in der Hoffnung so die Geschwindigkeit mit der das Virus sich ausbreitet, zu senken.
Der emeritierte Mainzer Professor für Medizinische Mikrobiologie, Sucharit Bhakdi, wurde von den Teilnehmern wie ein Pop-Star gefeiert. Er bezeichnete Impfungen als „Segen für die Pharma-Elite und die Reichen“. Hart ging er mit der in Genf ansässigen Weltgesundheitsorganisation WHO ins Gericht. Diese wolle jederzeit eine medizinische Notlage verkünden können, um Grundrechte auszusetzen. Dabei spielte er auf den aktuellen WHO-Pandemievertrag an. Auch SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach forderte erst im Oktober auf dem World Health Summit (WHS) „mehr globale, koordinierte und gemeinsame Bestrebungen“, um künftige Pandemien und andere Infektionskrankheiten zu bewältigen und einzudämmen. Kritiker befürchten, damit gehe eine Beschneidung der nationalen Souveränität einher.
Es gehe dabei nur um Geld und Macht, so der 77jährige Mediziner. Bhakdi sieht Behörden als „Mitwisser und Mittäter“. Er spricht von einem „gigantischen Medizinverbrechen“. Und forderte die Teilnehmer auf: „Machen Sie Schluß mit der menschenverachtenden WHO!“ Von klickenden Handschellen und dem Verlangen nach einer umfassenden juristischen Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen war beim Corona-Symposium wieder und wieder die Rede. Uneinig waren sich die Teilnehmer, ob vorrangig „Big Pharma“, die Politiker von SPD, CDU, Grünen und FDP oder sogar auch alle Ärzte, die Corona-Impfspritzen gesetzt haben, vor den Kadi gestellt werden sollten.
Die Vorträge sind ab Samstag abrufbar: