Älteste protestantische Kirche steht in Tübingen
TÜBINGEN. Der älteste protestantische Kirchbau Deutschlands ist die Tübinger Schloßkirche. Sie wurde etwa im Jahr 1535 fertiggestellt. Das hat nach Angaben des Online-Portals des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik der württembergische Ruhestandspfarrer Ulrich Zimmermann herausgefunden. Damit ist sie rund neun Jahre älter als die Schloßkirche im sächsischen Torgau, die bisher als ältestes evangelisches Gotteshaus galt. Sie wurde am 5. Oktober 1544 von Martin Luther eingeweiht. Nach der „Detektivarbeit“ Zimmermanns, der die Tübinger Schloßkirche seit seinem Theologiestudium kennt, zeigte sich nun, daß der evangelisch gesinnte Herzog Ulrich von Württemberg 1534 nach Rückkehr aus seiner Verbannung die Kirche im Schloß Hohentübingen vollenden ließ. Die Analyse von Steinen und verarbeitetem Holz beweise, daß die Schloßkirche in „jedem Fall in den 1530er Jahren gebaut wurde“. Bei ihr handele es sich nicht um eine Querkirche, sondern einen „Predigtsaal“, der auf einen erhobenen Altar und Chorraum verzichtete. Zimmermann hat dazu das Buch „Die Predigtkirche und die Querkirche. Protestantischer Kirchenbau in Württemberg“ veröffentlicht. (tha)
Verstoß gegen Neutralität: Ausstellung abgesagt
FREITAL. Die Galerie „Lifeart“ im sächsischen Freital hat eine Veranstaltung der Linksfraktion im Landtag kurzfristig gekündigt. Im Sommer meldete die Fraktion eine Ausstellung „gegen Rassismus, Homophobie und für eine gerechtere Welt“ an. Die Koordinatorin der Galerie, Kerstin Mager-Baran, begründete die Absage mit der parteipolitischen Neutralität der vollständig staatlich finanzierten Galerie. Die Wanderausstellung des Leipziger Fotografen Martin Neuhof beinhaltet 70 Porträts und Kurzbiographien von Personen, die sich „gegen Rechts“ engagieren. Neuhof selbst sei Gründer einer Gegenorganisation zu Pegida, berichtete die Sächsische Zeitung. Zudem sollte eine Lesung des Jungautors Jakob Springfield stattfinden. Auch diese sagte die Galerie ab. In seinem Buch „Unter Nazis“ beschreibt er seine Erfahrungen als ostdeutscher Jugendlicher, der sich „gegen Rechts“ engagiert. Der 21jährige gründete in Zwickau eine „Grüne Jugend“- und „Fridays for Future“-Gruppe, wie die Dresdner Morgenpost berichtete. Zur kurzfristigen Absage erklärte Koordinatorin Mager-Baran, die Hintergründe seien damals nicht deutlich gewesen: „Die Anfrage der Linken kam im Sommer, alle Verantwortlichen waren im Urlaub, die Entscheidung für die Zusage blieb an einem Mitarbeiter hängen, dem die Zusammenhänge nicht richtig bewußt waren.“ Die Überprüfung auf die parteipolitische Neutralität fand demnach erst in den vergangenen Tagen statt. Die Linksfraktion zeigte sich enttäuscht. „Ziel der Ausstellung war und ist es nicht, Parteipolitik zu machen, sondern Menschen zu würdigen, die sich für die Gesellschaft einsetzen. Wir haben nicht erwartet, daß dies Richtlinien eines soziokulturellen Zentrums entgegenstehen könnte“, sagte Antje Feiks, Landtagsabgeordnete der Linkspartei, der Sächsischen Zeitung. (sv)
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