Tote des Ersten Weltkriegs in Dänemark aufgespürt
APENRADE. Der nordschleswigsche Kriegsgräber-Beauftragte Eggert Mumberg hat bei Reisen durch Dänemark auf verschiedenen Friedhöfen 155 Gräber deutscher Soldaten des Ersten Weltkriegs aufgespürt, von denen nur 47 auch vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge registriert waren, berichtet die Zeitung Der Nordschleswiger am 30. Oktober. Da Dänemark kein Kriegsteilnehmerstaat war, handelte es sich bei den meisten Kriegstoten um gefallene Marinesoldaten, die nach der Skagerrakschlacht 1916 an den Stränden Jütlands angespült worden sind. Eine Recherche beim Marinebund in Laboe ergab, daß hundert Soldaten dort als gefallen gemeldet waren, aber ihre letzte Ruhestätte an verschiedenen Friedhöfe an der westdänischen Küste unbekannt war. In den zwanziger Jahren hatte die deutsche Botschaft in Kopenhagen versäumt, entsprechende Informationen an den Volksbund weiterzuleiten. Bekannt war nur der Verbleib von 39 deutschen Militärstrafgefangenen, die während des Krieges dazu verurteilt worden waren, beim Aufbau der Sicherungsstellung Nord von der Nordsee bis zur Ostsee quer durch Nordschleswig Arbeitsdienst zu leisten und während dieser Zeit meist durch Krankheiten umkamen. Diese wurden auf dem Friedhof von Lügumkloster bestattet, das nach 1920 durch die Abtrennung Nordschleswigs zu Dänemark kam. (bä)
Kulturen am Amazonas mit Lasertechnik entdecken
WASHINGTON. Der Mensch begann schon vor etwa 12.000 Jahren mit der Besiedelung des Amazonas-Beckens. Allerdings war es bislang ausgesprochen schwer, in den dortigen dichten Regenwäldern materielle Spuren früherer Kulturen zu finden. Das ändert sich nun mit dem Einsatz der innovativen Lidar-Technik: Diese ermöglicht die Anfertigung von Laserscans, welche ein sehr präzises Bild von den Bodenverhältnissen unter dem Blätterdach zeichnen. Mittels Lidar konnten jetzt 230 Wissenschaftler aus aller Welt um Vinicius Peripato von der Division of Earth Observation and Geoinformatics des staatlichen brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (INPE) auf einer Fläche von 5.300 Quadratkilometern 24 zuvor völlig unbekannte menschgemachte Strukturen aus der Zeit von vor 1.500 bis 500 Jahren lokalisieren (Online-Ausgabe von Science vom 15. Oktober 2023). Hochgerechnet auf das gesamte Amazonas-Gebiet heißt dies, daß dort möglicherweise noch bis zu 24.000 weitere Bauwerke auf ihre Entdeckung warten – viele davon aus präkolumbischer Zeit. Der heutige Amazonas-Regenwald war früher also vermutlich eine gigantische Kulturlandschaft und Siedlungsgebiet für unzählige Menschen. (ts)
Erste Sätze
94 Jahre alt ist der distinguierte Herr, der in Jerusalem in der Narkiss-Straße ein Apartment bewohnt. Sein Name: Zerah Wahrhaftig.
Gerhard Konzelmann: „Dies Land will ich deinen Kindern geben“. Die Wurzeln der Tragödie im Nahen Osten, München 2001
Historisches Kalenderblatt
10. November 1813: Mit dem Sieg zahlenmäßig weit unterlegener britischer Truppen in der Schlacht bei Cryslers Farm am St.-Lorenz-Strom werden die Versuche einer US-Invasion während des Britisch-Amerikanischen Krieges (1812–1815) nach Kanada endgültig abgewehrt.