© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/23 / 10. November 2023

Meldungen

DJV fordert mehr Lohn für ÖRR-Journalisten

MAGDEBURG. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat angekündigt, für die Beschäftigten der Öffentlich-Rechtlichen 10,5 Prozent mehr Gehalt zu verlangen. Mit dieser Forderung werde man in die Tarifverhandlungen mit den Rundfunkanstalten gehen, die Anfang 2024 beginnen, beschloß die Gewerkschaft am Sonntag anläßlich ihres Verbandstages in Magdeburg. Verhandlungen stehen beim SWR, NDR, BR und WDR an. „Die Journalistinnen und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauchen endlich einen spürbaren Inflationsausgleich als Zeichen der Wertschätzung für ihre qualifizierte Tätigkeit“, betonte der scheidende DJV-Chef Überall, der nach acht Jahren sein Amt als Bundesvorsitzender abgab. „Wir haben gekämpft um anständige Tarife und Honorare. Das war ein beschwerlicher Weg, gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Und es wird in den nächsten Monaten nicht einfacher werden“, sagte er in seiner Abschiedsrede. Es stimme ihn „schon ziemlich sorgenvoll, was es alles an politischen Angriffen auf den öffentlichen Rundfunk in unserem Land gibt. Aber auch, wie manche Anstalten versuchen, auf dem Rücken von uns Journalistinnen und Journalisten kopflos zu sparen“. Zum neuen DJV-Vorsitzenden wurde der Lokaljournalist Mike Beuster gewählt. Der 44jährige ist Chef-Themenreporter bei VRM Mittelhessen. (gb)





Chefredakteur Jan David Sutthoff verläßt „Nius“

BERLIN. Nius-Chefredakteur Jan David Sutthoff hat seinen Rückzug von der Spitze des Nachrichtenportals angekündigt. „Damit ihr es von mir hört: Ich habe meinen Posten als Chefredakteur von Nius aufgegeben“, schrieb der 36jährige vergangene Woche Mittwoch bei X, vormals Twitter. „Pläne können nicht immer aufgehen. Weiter geht’s.“ Sutthoff, der zuvor Internetprojekte für die Funke-Mediengruppe aufgebaut hatte, war im Frühjahr als Mitglied der Chefredaktion zum Start-up Rome Medien des ehemaligen Bild-Chefs Julian Reichelt gekommen. Mit der Bündelung von dessen Youtube-Formaten unter der Marke Nius im Juni wurde Sutthoff Chefredakteur, was zu internen Differenzen führte. Nius gehört zur Vius SE des CDU-nahen Unternehmers und Geldgebers Frank Gotthardt. Reichelt und seine Rome Medien sollten in den Hintergrund rücken. Doch Reichelt blieb laut Stimmen im politmedialen Berlin weiterhin stets präsenter im redaktionellen Betrieb. So berichtete der Medieninsider, daß Sutthoff gar nicht für den Posten vorgesehen und „in den vergangenen Wochen bereits nicht mehr in der Redaktion anwesend“ war. Sieger in diesem „Kompetenzgerangel“ und schließlich „Machtkampf“ sei offfensichtlich Julian Reichelt. Ob er auch neuer Chefredakteur wird, ist allerdings noch unklar. Momentan heißt es, die Aufgaben würden aufgeteilt und man suche einen geeigneten Ersatz. (gb)





Aufgelesen

„Es gibt Leute, die werden mundtot gemacht. Das reicht bis zur Vernichtung von Existenzen!“

Komiker Dieter Nuhr im „Zeit Magazin“