Boris Pistorius hat der Nato vor Monaten eine deutsche Brigade in Litauen versprochen, die dort dauerhaft stationiert werden soll. Ein Novum, das die Entschlossenheit Deutschlands beweisen soll, als starker Partner im Bündnis wahrgenommen zu werden. Litauen und die anderen baltischen Staaten hatten explizit um mehr deutsche Truppen gebeten, um gegen mögliche Aggressionen Rußlands besser gewappnet zu sein. Nun zeigt sich, daß eine großspurig angekündigte neue „Panzerbrigade 42“ sehr mühsam zusammengekratzt werden muß. Nicht nur, daß es weiterhin anhaltende Probleme mit dem veralteten Führungsfunk der Bundeswehr gibt. Während die Infrastruktur in Litauen noch aufgebaut wird, plant die Bundesregierung die Verlegung des Panzergrenadierbataillons 122 und des Panzerbataillons 203. Die dritte Komponente der Brigade bilden dann Teile der Einheiten der „Enhanced Forward Presence Battle Group“, die von deutschen Einheiten geführt und durch Beiträge aus den Niederlanden und Norwegen ergänzt wird.
Um die geplante Zahl von 4.800 Soldaten, zahlenmäßig knapp Brigadestärke, zu erreichen, werden nun die Männer umgarnt. Um die Armeeangehörigen für eine dauerhafte Stationierung in Litauen, direkt an der östlichen Nato-Grenze, zu motivieren, beabsichtigt Pistorius’ Ministerium ein umfangreiches Prämiensystem, das zweifellos hohe zusätzliche Kosten im Verteidigungshaushalt verursachen wird. Ob der Einzelplan 14 im Verteidigungshaushalt das überhaupt hergibt, ist mehr als fraglich.