© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/23 / 03. November 2023

Meldungen

Höhere Beiträge für privat Krankenversicherte

BERLIN. In der privaten Krankenversicherung (PKV) werden die Beiträge im kommenden Jahr im Schnitt um sieben Prozent steigen. Der PKV-Verband begründete die drastische Erhöhung mit dem „medizinischen Fortschritt“ und der „aufholenden Anpassung der Beiträge an die tatsächliche Kostenentwicklung“. In den vergangenen 20 Jahren waren die PKV-Beitragseinnahmen der 8,7 Millionen Versicherten nur um durchschnittlich 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Das liege aber noch unter dem gesetzlich erlaubten Erhöhungssatz von maximal zehn Prozent. Die „allgemeine Teuerung der Medizin“ müsse den Versicherten nun nachträglich „auf einen Schlag“ in Rechnung gestellt werden. „Je länger solche Phasen ohne Beitragserhöhungen andauern, desto heftiger wirkt natürlich die spätere Anpassung“, so der PKV-Verband. Der PKV-Durchschnittsbeitrag steige so von 537 auf 575 Euro monatlich. Auch in der privaten Pflegeversicherung (PPV) für Beamte und Pensionäre steigen die Beiträge 2024 enorm: von durchschnittlich 43 auf 52 Euro, was einem Plus von 21 Prozent entspreche. Hauptursache sei die „starke Ausweitung der Leistungsansprüche durch die jüngsten gesetzlichen Pflegereformen“. (fis)

 www.pkv.de





Weniger Regulierung und hohe Verwaltungsqualität

POTSDAM. Die Förderung der Neuansiedlung von Firmen ist in der EU unterschiedlich stark ausgeprägt. „Es gibt einen etablierten, wissenschaftlich belegten Zusammenhang, der besagt, je weniger Regulierung, desto mehr Unternehmen siedeln sich in einer Region an und wachsen dort“, erklärte Alexander Kritikos, Professor für Industrieökonomie an der Universität Potsdam (DIW Wochenbericht 42/23). Aber auch in Ländern mit hoher Regulierungsdichte wie Finnland siedelten sich schnell wachsende Firmen an, denn auch die „Qualität der Verwaltung vor Ort“ sei ebenso entscheidend: „In den nordischen Regionen verstehen sich die Verwaltungen als Service für Unternehmen und versuchen, diese in ihren Aktivitäten zu unterstützen“, erläuterte Kritikos. „In manch südeuropäischem Land sehen die Verwaltungen ihre Aufgabe wohl eher darin, eine Option zu finden, wie sie an der Wertschöpfung der Unternehmen aktiv partizipieren können.“ (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

11,1 Prozent ihres Einkommens haben die privaten Haushalte in Deutschland 2022 gespart. Monatlich waren das im Schnitt 260 Euro je Einwohner. Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Sparquote auf 11,3 Prozent – in den Corona-Jahren 2020 und 2021 waren es 17,2 bzw. 17,9 Prozent, 2019 nur 11,1 Prozent. In der Schweiz lag die Sparquote 2022 bei 18,4 Prozent, in den Niederlanden bei 12,7 Prozent. In Österreich waren es 8,8 Prozent und in Italien lediglich 2,1 Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt/OECD