Moskau und Kiew schieben sich Schuld zu
MoskaU/KIEW. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hat erklärt, daß das „Kiewer Regime“ eine Schlüsselrolle bei dem antisemitischen Sturm auf den dagestanischen Flughafen gespielt habe. „Die Schnelligkeit der Erklärungen und Veröffentlichungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie deren Inhalt sind ein direkter Beweis dafür, daß der Sabotageangriff in den Medien, der von Kiews Sonderdiensten verübt wurde, koordiniert war“, zitierte die Nachrichtenagentur Tass Sacharowa. Es sei ein Zeichen, daß die Telegram-Kanäle, in denen zu den Unruhen aufgerufen worden sei, mit dem „flüchtigen Hetzer Ilja Ponomarjow“, der in Rußland als ausländischer Agent eingestuft werde, in Verbindung stünden. Dieser habe zuvor „wiederholt und trotzig erklärt, er wolle der Russischen Föderation schaden“, betonte die 47jährige Diplomatin. Kurz vorher hatte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, auf der Online-Plattform X erklärt, daß die antisemitischen Ausschreitungen im russischen Machatschkala Teil einer in Rußland verbreiteten Kultur des Hasses gegenüber anderen Völkern seien, die auf der staatlichen Ebene gefördert werde. Der Staatschef nannte Videos mit wütenden Menschenmengen, die einen Flughafen in der Stadt Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan stürmen und nach Israelis in einer Maschine aus Tel Aviv suchen, „entsetzlich“. Am 29. Oktober kam es auf dem Flughafen von Machatschkala zu massiven antisemitischen Ausschreitungen, als ein Linienflug aus Tel Aviv ankam. Mehrere hundert Menschen drangen in das Flughafengebäude ein und stürmten das Flugfeld. Sie wurden später von den Ordnungskräften zum Verlassen des Gebäudes gezwungen. Nach neuesten Angaben wurden mehr als 20 Menschen verletzt, darunter auch Polizeibeamte. Rund 60 Randalierer wurden festgenommen. (ctw)
Kolumbien: Linke verliert Bürgermeisterwahlen
BOGOTÁ. Die vereinte kolumbianische Linke hat die Bürgermeister- und Gouverneurswahlen des Landes verloren. Die Bürgermeisterämter von Bogotá, Medellín, Cali und Barranquilla wurden von Gegnern oder Kandidaten gewonnen, die sich von der Regierung von Gustavo Petro distanzierten. Petro hatte Ende Juni 2022 die Präsidentschaftswahlen mit 50,4 Prozent nur knapp vor dem nationalpopulistischen Rodolpho Hernández gewonnen. „Ich glaube, daß dieses Ergebnis der Auftakt zu dem sein wird, was im Jahr 2026 passieren wird“, betonte der ehemalige kolumbianische Vizepräsident Germán Vargas Lleras auf seinem X-Account, und erinnerte daran, daß dasselbe vor vier Jahren geschehen sei, als das Linksbündnis bei den Territorialwahlen zulegte und dann mit Petro letztlich die Präsidentschaft gewann. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Federico „Fico“ Gutiérrez, der 73,4 Prozent der Stimmen erhielt und Juan Carlos Upegui, einen Anhänger des Präsidenten, der nur 10,1 Prozent erhielt, deklassierte, jubelte auf X: „Heute haben wir gemeinsam ein Vertrauen erreicht, das Korruption, Demagogie und Populismus besiegt hat. Heute sind Hoffnung und Optimismus die großen Gewinner. Medellín, ab heute schauen wir uns wieder in die Augen. Ab heute kehrt die Transparenz zurück. Ab heute hört die schreckliche Nacht auf.“ (ctw)