Im Bundestag sitzen nur faule Zivilversager, die wenig können und noch nie wirklich gearbeitet haben. Soweit eines der abgedroschenen, aber gängigen Vorurteile, das insbesondere in den vergangenen Monaten angesichts der in der Ampelkoalition zur Schau gestellten Kakistokratie immer öfter hervorgeholt wird. Und die Mächtigen tun auch wirklich alles dafür, um die Klischees zu bedienen. Als Parlamentarische Staatssekretärin für Wirtschaft und Klimaschutz sitzt die Grünen-Abgeordnete Franziska Brantner zwar hin und wieder im Dienste Robert Habecks auf der Regierungsbank, der breiten Öffentlichkeit dürfte sie jedoch größtenteils unbekannt sein. Nun hat die 44jährige ihre 15 Minuten Ruhm, auch wenn sich dieser in Zeiten von TikTok & Co. eher auf 15 Sekunden reduziert hat.
Im Anschluß an die Regierungsbefragung folgte am Mittwoch vergangener Woche die Fragestunde an Vertreter der Minister. Darin lieferte Brantner Sätze, mit denen sie in den Tagen darauf in den sozialen Medien viral ging: „Selbst wenn eine deutsche Staatsbürgerin, ein deutscher Staatsbürger nicht des Lesens mächtig sein sollte, hat er alle Möglichkeiten, auch in diesem Deutschen Bundestag zu sein. Weil wir hier eben nicht darauf setzen, daß jemand irgend eine Art von Bildungsabschluß haben muß, sondern hier ist der Ort der Demokratie, denn dieser Bundestag repräsentiert die Bevölkerung.“ Vielsagend und für sich stehend.