© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/23 / 27. Oktober 2023

Leserbriefe

Zu: „Israel im Krieg / Masada fällt nicht“ von Dieter Stein, JF 42/23

Glaubwürdige Muslime

Dieter Stein schreibt zu Recht, daß Treueschwüre Berlins eine Farce sind, solange Islamisten subventioniert und importiert werden. Die einzigen Muslime, die ich für wirklich aufrichtig und daher für glaubwürdig halte, sind die Mullahs im Iran, die Taliban in Afghanistan, die Hamas-Kämpfer in Palästina und ihresgleichen. Bei ihnen stimmen Wort und Tat überein, genau wie bei ihrem Propheten Mohammed. 

In Westeuropa hingegen ist der Islam noch viel zu schwach, um seine Anhänger mit einiger Aussicht auf Erfolg zur Intifada aufrufen zu können. Folglich gehören hier die allermeisten Muslime im engen Schulterschluß mit Grünen, Linken und Liberalen zu den lautstärksten Verfechtern der Religionsfreiheit. Diese brauchen sie ebenso wie noch einige Jahrzehnte angelamerkelscher Migrationspolitik, um auf dem Weg zu ihrem großen Ziel, der weltweiten Umma, weiter voranzukommen.

Dr. Thomas Grüning, Stadtroda






Zu: „Israel ist nicht bunt“ von Fabian Schmidt-Ahmad & „Pro-Palästina-Stimmen aus linken und moslemischen Milieus“, JF 42/23

Fragwürdige journalistische Praxis

Es zeugt nicht gerade von guter journalistischer Praxis, wenn Sie in ihrem Meinungsbeitrag Kritik an Israel pauschal als Judenhaß bezeichnen. Oder ist in Ihren Augen auch jeder ein Christenhasser, der den Vatikan kritisiert? In ihrem Kommentar machen Sie einige interessante Punkte, der Vorwurf des linken Judenhasses ist jedoch nicht sehr sauber belegt und für mich nicht nachvollziehbar. Bei einem derart schweren Vorwurf wäre das jedoch dringend nötig. Ansonsten ist es nur plumpe Polemik.

Sodann präsentieren Sie in dieser Sammlung von Zitaten dem Leser unter lauter radikalen Stimmen, die die Angriffe der Hamas feiern, auch die Äußerung des Zentralrates der Muslime, welche die Angriffe aber verurteilt, auf Unrecht gegenüber Palästinensern hinweist und an den Zusammenhalt zwischen Juden und Muslimen in Deutschland appelliert – von Unterstützung der Hamas also keine Spur. Da Sie in der Einleitung der Zitareihe jedoch auf Leute anspielen, die die Angriffe bejubeln, scheint es mir so, als ob Sie die Aussage des Zentralrats der Muslime als Unterstützung der Hamas werten. Seien Sie bitte in Ihrer Kritik präzise und reflektiert und spielen Sie nicht mit vagen, oberflächlichen Assoziationen.

Valentin Glaser, Bad Elster




Zugeständnisse beweisen das Gegenteil

Diese Auswahl mißachtender, hetzerischer und realitätsverweigernder islamischer Äußerungen zeichnen ein deutliches Bild. Frieden kann und wird es wie von Kerem Schamberger gefordert, nie geben. Der Koran spricht dagegen, wie auch mein Buch „Der Islam – eine friedliche Religion? Antworten geben die Fakten“ (2015) darlegt. Ziel ist, Juden aus dem Land zu vertreiben, ins Meer zu werfen, wie Fanatiker aus dem Iran (sogenannte „Geistliche“) und andere muslimische Anrainer immer wieder fordern. Zugeständnisse und Landabtretungen durch Israel in der Vergangenheit haben das Gegenteil bewiesen.

Es geht auch nicht um eine „Besetzung, Tötung und Vertreibung“ durch Juden, wie das Netzwerk Samidoun hetzerisch anführt, denn genau das Gegenteil ist durch die haßerfüllte Hamas und Hisbollah der Fall. Von „verletzten Rechten“ der Palästinenser, so die Gruppierung „Palästina Spricht“, kann sowohl aus politischer als auch biblisch-historischer Sicht nicht gesprochen werden. Dazu müßten sich aber Politiker mit Fakten auseinandersetzen, die hier zu weit führen würden und außerdem niemand zur Kenntnis nehmen will. Der Sichtweise von Palästinensern muß deshalb widersprochen werden. 

Den Gipfel der Unverfrorenheit und Lüge leistet sich jedoch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, vertreten durch Herrn Mazyek, wenn er davon spricht, Juden und Muslime seien „Geschwister im Glauben an den Einen Gott“. Mazyek folgt damit dem Koran, der in bestimmtem Situationen die Lüge erlaubt! Muslime beten zu Allah, der dem Gott Israels und der Christen diametral gegenübersteht. Der Gott der Christen ruft zur Nächstenliebe auf, der andere Gott (Allah) zur Verfolgung und Tötung sogenannter Ungläubiger. Über soviel Dreistigkeit des Zentralrates kann man nur den Kopf schütteln. Genauso über die zitierten Äußerungen eines Leon Wystrychowski, Student der Islamwissenschaften an der Uni Bochum. Setzen, Note 6 für diesen Geschichtsverdreher, ganz in muslimischer Tradition. 

Es ist mir bewußt, daß für viele Muslime hier in Deutschland der Glaube keine große Rolle spielt, genauso wie für viele sogenannte Christen. Sie wollen, wie jeder vernünftige Mensch in Frieden leben, werden aber durch Lügen und Hetze mißbraucht.

Armin Steinmeier, Neuried/München






Zu: „Die DDR trivial gemacht“ von Jörg Kürschner & „Mielke würde sich ins Fäustchen lachen“ von Lorenz Bien, JF 42/23

Denunziert in MfS-Gedenkstätte

Die Mißstände in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen sind hausgemacht, und der Fisch stinkt immer vom Kopf her. Als Illustration zu den aktuellen politischen Zuständen in Hohenschönhausen die folgende Begebenheit: Als Rentner führte ich auf Honorarbasis Besucher durch die einstige MfS-Untersuchungshaftanstalt. Ich hatte am 6. Juli 2023 gerade eine Gruppe Wissenschaftler der Harvard University durch das Objekt geführt, da wurde mir, natürlich ohne jedwede vorherige Anhörung oder die Möglichkeit einer Stellungnahme, namens des Gedenkstättenleiters „fristlos gekündigt“. Grund dafür war, daß ein Denunziant dem Leiter der Gedenkstätte Helge Heidemeyer zugetragen hatte, ich würde Artikel für die Zeitung JUNGE FREIHEIT verfassen, was seiner Meinung nach mit dem Amt als Besucherführer unvereinbar war. Ob ein Mensch mit derartigen Auffassungen von Demokratie und Meinungspluralität als Leiter der MfS-Gedenkstätte Hohenschönhausen geeignet ist, wage ich zu bezweifeln. Die Stiefel seines infolge politischer Intrigen geschaßten Vorgängers Hubertus Knabe sind für Herrn Heidemeyer von Anfang an zu groß gewesen. Daher verwundern mich nicht die in der JF geschilderten Mißstände in Hohenschönhausen. Sollte man einmal genauer hinblicken, wird man noch mehr finden.

Dr. Jürgen W. Schmidt, Berlin






Zu: „Das blaue Beben von Christian Vollradt“, JF 42/23

Als wenn die AfD schuld hätte

Der Kanzler und auch Oppositionsführer Friedrich Merz beschweren sich, da die AfD einen solchen Stimmenzuwachs bekommen hat. Doch liegt das alleine an der AfD? Die SPD und CDU hatten vormals Spitzenkräfte in ihren Reihen. Das waren Brandt, Schmidt, Adenauer oder auch Kohl. Heute sitzen nur noch drittklassige Leute im Parlament, die sich weder an etwas erinnern können oder Probleme aussitzen, sich gar zu Tode diskutieren oder einfach nicht über ihren Schatten springen können, Fehler als solche zu bezeichnen. Oder ganz einfach nicht über die nötige Qualifikation verfügen wie beispielsweise der Wirtschaftsminister oder die ehemalige Verteidigungsministerin samt der Vorgänger, die nicht aus dem Militär kamen. 

Über das Volk wird hinweggeschaut, es wird verordnet und verboten. Siehe das Heizungsgesetz, das sowohl Vermieter als auch Mieter in Existenznot bringt. Die hohen Preise für Lebensmittel sind das Ergebnis dieser völlig verfehlten Wirtschaftspolitik, die zudem widersprüchlich ist. Migranten strömen zudem in Massen in die Republik, weil hier die Leistungen all inclusive vom Staat kommen, das Bürger-, Kinder- und Wohngeld. Das Beispiel Dänemark wird nicht einmal diskutiert. 

Deutschland ist inzwischen nur noch eine Regionalmacht, wenn nicht gar ein Papiertiger. Trotzdem will es überall mitmischen, wenn auch „nur“ finanziell. Dabei ist das Land völlig überschuldet. Jeder Einwohner kann sehen, daß die Infrastruktur kaputt ist, seien es die Straßen, die Schulen, die Bäder usw. Große Betriebe verlagern ihre Produktion ins Ausland, siehe Daimler, die BASF und andere. Die chemische Industrie spricht beim Kanzler vor, aufgrund der hohen Energiekosten, doch es passiert nichts, zumal der Staat selbst dabei der größte Preistreiber ist. Ab Januar steigt die CO2-Steuer erneut. Arbeitsplätze werden außerdem auch noch in der Gastronomie vernichtet (Erhöhung des Mindestlohns, Wiedereinführung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent, steigende Spritkosten etc.). 

Und da haben Scholz, Merz und Habeck nur die AfD im Auge. Als wenn diese Partei, zumal überall als Aussätzige behandelt, schuld hätte. Die Regierenden haben doch eigentlich einen Eid geschworen, zum Wohle das Volkes. War das ein Meineid? 

Markus Speer, Pforzheim






Zu: „ʻEine strukturelle Sündeʼ“ von Jörg Fischer, JF 42/23

Gott sei Dank keine Unfehlbarkeit

Ein wenig kann man römisch-katholische Zweifler am hauptsächlich menschengemachten Klimawandel auch nach der päpstlichen Enzyklika „Laudate Deum“ beruhigen: Franziskus kann mit seiner Enzyklika keine Unfehlbarkeit beanspruchen. Die ist eingegrenzt auf Lehren „ex cathedra“ zu Glaube und Kirche. Eine Enzyklika, ein lehrhaftes Rundschreiben des Papstes, hat zwar belehrenden und gegebenenfalls ermahnenden Charakter, wer aber den Inhalt dieser Belehrung nicht annimmt, verstößt damit nicht automatisch gegen den katholischen Glauben. 

Gerade deshalb, weil ungeachtet dieser klaren Einschränkung die Aussagen einer päpstlichen Enzyklika für gläubige Katholiken eine beachtenswerte Äußerung darstellen, ist die mangelnde Zurückhaltung des Papstes mit Aussagen, die Gegenstände und Wissensgebiete weit entfernt von seiner und seiner Umgebung fachlicher Kompetenz betreffen, in meinen Augen schwer zu rechtfertigen. Im Strom des Zeitgeistes mitzuschwimmen ist der Kirche übrigens selten bekommen.

Dr. Günther Wiegand, Flemhude




Der Bischof von Rom als verirrtes Schaf

Der „Vescovo di Roma“, wie er sich mit Vorliebe nennt, hat sich wieder einmal auf nicht-theologisches Territorium verirrt, aber das ist kein Grund, nun gleich in Panik zu verfallen. Wenn Jörg Fischer schreibt: „Wegen der Unfehlbarkeit des Papstes ist dies wirklich eine Zäsur mit unabsehbaren Auswirkungen“, so täuscht er sich. Seit der Verkündigung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel durch Papst Pius XII. anno 1950 hat es keine dogmatische Festlegung gegeben. Darum ist es auch falsch zu sagen, nun würden „die jüngsten Berichte des Weltklimarats“ zur „Glaubenslehre erklärt“. So bedeutsam ist kein Apostolisches Schreiben; denn es stellt nur die unterste Stufe päpstlicher Verlautbarungen dar und ist, wenn ich recht sehe, nicht einmal als Enzyklika klassifiziert, geschweige denn als Dogma. 

Dr. Eduard J. Huber, Crailsheim




Von Urban III. bis zu Franziskus

Hierzu fiel mir ein Vorgänger des jetzigen Papstes ein: Urban VIII., unter dem Galileo Galilei widerrufen mußte. Beide Päpste mischen sich in die Naturwissenschaften ein und erklären gewisse naturwissenschaftliche Aussagen für wahr. Beide handeln in Übereinstimmung mit der zeitgenössischen, tonangebenden Wissenschaft. Aufgrund meiner rudimentären Kenntnis der naturwissenschaftlichen Grundlagen, der Klimageschichte, der Funktion mathematischer Modelle, des Mechanismus der Wissenschaftsförderung, einiger Leaks aus der sogenannten Klimawissenschaft und der Interessenlage der Politik und von Teilen der Wirtschaft glaube ich, die Parallelen gehen noch weiter: Auch hier wird die Autorität der Kirche im Lauf der Zeit weiter schwinden; schließlich wird ein neuer Papst sich öffentlich entschuldigen dafür, daß sein Vorgänger – im damaligen Zeitgeist befangen – leider den Fehler wiederholt hat, den die Kirche schon Galilei gegenüber machte, und daß es sich um ein „schmerzliches Mißverständnis zwischen Wissenschaft und Glauben gehandelt“ (Papst Johannes Paul II.) hat.

Prof. Dr. Johann Hartl, Landshut






Zu: „Zu Lasten aller“ von Mathias Pellack, JF 41/23

Hoch, höher am höchsten

In der öffentlichen Diskussion kommt die durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit an einem Standort für eine Windkraftanlage viel zu kurz. Natürlich ist hierbei auch die Höhe entscheidend, in der gemessen wird. Diese Windgeschwindigkeit (v) ist entscheidend für die Energieausbeute. Warum wird dieser Aspekt in der Diskussion meist ausgeklammert? Aus Unwissenheit oder doch mit Absicht, um Standorte, die eigentlich nicht für eine Windkraftanlage taugen, „schönzureden“. Klar ist auch, daß deshalb immer höhere und damit aufwendigere Anlagen gebaut werden, da normalerweise der Wind dort stärker weht als in Bodennähe.

Reiner Felkel, Augsburg






Zu: „Fünfhundert Jahre Lügen“ von Dietmar Mehrens, JF 41/23

Literarische Alternative von 1951

In „Alibi für einen König/The Daughter of Time“ 1951 von Josephine Tey liegt der Inspektor Grant mit Beinbruch im Krankenhaus. Weil er sich langweilt, untersucht er mit Hilfe eines Geschichtsstudenten den Tod der zwei Neffen des Königs. War Richard III. tatsächlich schuldig? Der Plot ist originell und der Roman spannend geschrieben.

Claudia Reith, Bochum