© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/23 / 27. Oktober 2023

Meldungen

Moderatorin Andrea Kiewel kritisiert „Tagesschau“

HAMBURG. Die in Tel Aviv lebende Moderatorin des ZDF-Fernsehgartens, Andrea Kiewel, hat die ARD-„Tagesschau“ und -„Tagesthemen“ für ihre Nahost-Berichterstattung scharf kritisiert. „Liebe Tagesschau-Kollegen, fallt nicht auf die Propaganda der Hamas herein!“ schrieb sie in einem Gastbeitrag für die Jüdische Allgemeine. So hätten die Nachrichtensendungen nach einer Raketenexplosion neben einem Krankenhaus in Gaza von „mutmaßlich 500 gestorbenen Zivilisten und Hunderten Verletzten“ gesprochen und damit Angaben der „bestialischen Terrororganisation“ Hamas übernommen. Dabei habe es zum Zeitpunkt der Ausstrahlung am 20. Oktober „längst Stimmen von Experten, Geheimdiensten und unabhängigen Quellen gegeben, die die Behauptung“ in Frage stellten. Die Redakteure sollten sich laut Kiewel „ein für alle mal Folgendes hinter die Ohren, in die Handinnenflächen schreiben und Post-its mit genau folgendem Satz an die Computerbildschirme kleben: Terroristen, Schlächter, Mörder, Bestien, Geiselnehmer sind keine Quelle. Niemals!“ (gb)





Italienische Regierung senkt Rundfunkgebühr

ROM. Die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat beschlossen, den Rundfunkbeitrag von bisher jährlich 90 auf 70 Euro pro Haushalt zu senken. Die Gebühr wird seit 2016 über einen Aufschlag bei der Stromrechnung eingezogen. Bei dieser Methode soll es trotz Kritik aus Brüssel bleiben. Gleichzeitig beschloß das Kabinett, der Radiotelevisione italiana (RAI) von 2024 bis 2026 jeweils 420 Millionen Euro zusätzlich aus dem Haushalt zukommen zu lassen, um eine „Verbesserung der Angebote im Radio, im Fernsehen und im Internet auf dem gesamten Staatsgebiet, namentlich mit neuen Technologien“ zu unterstützen. (gb)





Musk widerspricht X-Rückzugsplänen aus EU

SAN FRANCISCO. Elon Musk hat Berichte zurückgewiesen, laut denen er über einen Rückzug seines Unternehmens X (früher Twitter) aus der EU nachdenkt. „Noch ein vollkommen falscher Artikel des Business Insider. Das ist keine ernstzunehmende Publikation“, teilte er vergangene Woche auf der Plattform mit. Das Wirtschaftsmagazin hatte zuvor über Pläne des Multimilliardärs berichtet, sein Unternehmen aus der Staatengemeinschaft zurückzuziehen. „Musk sei zunehmend frustriert, weil er sich an den Digital Services Act halten müsse“, schrieb das Blatt unter Berufung auf einen engen Mitarbeiter von Musk. Der X-Chef überlege deshalb, die App entweder vom Markt zu nehmen oder Nutzer aus den betreffenden Ländern zu blockieren. Hintergrund der Erwägungen sei der im November 2022 in Kraft getretene sogenannte Digital Services Act der EU. (fw)





Aufgelesen

„Wenn die Zeiten schwierig sind, müssen die Themen leichter sein.“

Jens Richter, CEO Commercial and Interna­tional der RTL-Produktionstochter Fremantle, gegenüber der „taz“