Der Staat frißt an allen Ecken unseren wohlverdienten Lohn auf – oder? Nimmt man alle Abgaben, Steuern und die Inflation zusammen, bleiben dem durchschnittlichen Arbeitnehmer am Ende des Jahres weniger als 40 Prozent davon übrig, was er erwirtschaftet hat. Die zwei Haupteinnahmequellen sind dabei ganz klar die Einkommensteuer und die Mehrwertsteuer. Von A wie Abgeltungssteuer (auf Kapitalerträge im Privatvermögen) bis Z wie Zwischenerzeugnissteuer (fällt bei der Herstellung bestimmter alkoholhaltiger Getränke an und betrifft den Verbraucher nur indirekt) gibt es 41 verschiedene Steuern und weitere Zölle und Abgaben wie die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Es gibt Steuern, die der Bund allein für sich behält, und sogenannte Gemeinschaftssteuern wie die Lohnsteuer oder die Umsatzsteuer, die nach einem bestimmten Schlüssel zwischen Bund, Ländern und Kommunen aufgeteilt werden.
Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld, Mutterschaftsgeld, Rente
Die Einnahmen aus den Sozialbeiträgen wandern direkt in die jeweiligen Kassen, für die sie bestimmt sind. So finanzieren Rentenbeiträge die heutigen Rentenbezieher. Bei den eigentlichen Steuern sind die konkreten Geldflüsse aber viel obskurer. Oft werden Steuern zweckgebunden erhoben, wie die Schaumweinsteuer, die zum Ausbau der kaiserlichen Marine beitragen sollte. Doch die Steuer füllt auch über 100 Jahre nach der Abschaffung der kaiserlichen Marine den Staatssack.
Die Last dieser Beiträge ist höchst ungleich auf den Schultern der Gesellschaft verteilt. Zwischen den 45 Millionen Erwerbstätigen im Land gibt es laut den Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft 27 Millionen Nettosteuerzahler. Personen also, die mehr Steuern und Abgaben leisten, als sie durch Leistungen wie Wohngeld, Bürgergeld, Kindergeld, Schulbeiträge, Rentenzahlungen, Mutterschaftsgeld oder anderes zurückbekommen. Hierbei muß man in Betracht ziehen, daß unter allen Erwerbstätigen auch mehr als zwölf Millionen ihr Gehalt direkt oder indireket aus öffentlichen Töpfen bekommen, wie Polizisten, Ärzte oder Lehrer. Auch wenn deren Dienste für die Gesellschaft meist außer Frage stehen, werden sie von Steuern und Abgaben bezahlt. So ist die Gruppe der tatsächlichen Nettosteuerzahler nochmal geringer.
(Grafikgen siehe PDF)