© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/23 / 27. Oktober 2023

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Markus Krall will eine neue Partei gründen

FRANKFURT/MAIN. Der Publizist und Unternehmensberater Markus Krall hat sich für die Gründung einer neuen konservativen Partei ausgesprochen. „Die Frage ist: Welche Strategie brauchen wir, um einen Machtwechsel in diesem Land herbeizuführen. Und zwar bei den Bundestagswahlen 2025“, sagte Krall im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT auf der Frankfurter Buchmesse. Während sich Grüne, SPD, Linke und CDU nach links bewegt hätten, sei die AfD auf der anderen Seite stigmatisiert worden. „Deswegen braucht die AfD einen Koalitionspartner in der Mitte, der für konservative CDU-, CSU-, FDP- und SPD-Wähler da ist. Dann wird sich da eine Mehrheit finden“, betonte der Ökonom. Die geplante Partei werde mit Sicherheit für die Landtagswahlen in Ostdeutschland bereitstehen, wenn auch nicht für die Europawahl. Ein Team sei im Prinzip schon aufgestellt. „Ich gehe davon aus, daß wir Anfang kommenden Jahres soweit sein werden“, sagte er. Sahra Wagenknecht nannte der Buchautor eine „geschätzte politische Wettbewerberin“, deren Ideen er allerdings nicht übernehmen wolle. „Da muß der Wähler entscheiden, ob er die sozialistischen Rezepte glaubt oder eben die nicht-sozialistischen“, beschied Krall. (fw)





Gewalt im öffentlichen Raum angestiegen

Mainz. Die Gewaltkriminalität in Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2022 verzeichnete die Landespolizei 83.000 Gewaltdelikte im öffentlichen Raum, 2019 waren es hingegen 63.200 Delikte – ein Anstieg um beinahe ein Drittel. Im ersten Halbjahr dieses Jahres registrierte die Polizei bereits rund 37.600 Gewaltdelikte, wie aus der Antwort der rheinland-pfälzischen Landesregierung auf eine Große Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, die der JF vorliegt. Entwickelt sich das Kriminalitätsgeschehen wie im ersten Halbjahr, wird Rheinland-Pfalz zwar einen kleinen Rückgang der gesamten Gewaltkriminalität im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, jedoch weiterhin deutlich über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 liegen. Besonders stark stieg der Anteil an Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Während es 2019 noch nur jeder vierte war, war es 2022 bereits jeder dritte. Die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen mit „unerlaubtem Aufenthalt in Deutschland“ ist ebenfalls rasant gestiegen: von 581 Tatverdächtigen im Jahr 2019 auf 2.054 im Jahr 2022. Alle Gewaltdelikte haben zwischen 2019 und 2022 zugenommen. Neun Prozent mehr Fälle von gefährlicher Körperverletzung verzeichnete die Landespolizei 2022 – das entspricht acht Vorfällen pro Tag. Diebstähle haben um 23 Prozent zugenommen. Am stärksten betroffen ist die Stadt Koblenz, wo sich die Zahl der Gewaltdelikte 2022 im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt hat. In insgesamt 25 von 36 ausgewerteten Landkreisen und kreisfreien Städten hat die Gewalt im öffentlichen Raum um mindestens 20 Prozent zugenommen. Besonders der Anteil an ausländischen Tatverdächtigen sei besorgniserregend. Sie seien „ein wesentlicher Treiber des Anstiegs der Kriminalität im Ganzen“. Um das Sicherheitsgefühl der Bürger wiederherzustellen, forderte AfD-Abgeordneter Jan Bollinger ein Sofortprogramm, das unter anderem 10.000 Vollzeitstellen bei der Polizei, eine Null-Toleranz-Politik im Umgang mit Kriminellen sowie eine Reform des Aufenthaltsgesetzes vorsieht, um straffällige Ausländer besser ausweisen und abschieben zu können. (sv)