© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/23 / 20. Oktober 2023

Juli 1976: Die Internationale des linksradikalen Terrors in Entebbe
Antisemitischer Sumpf
(ob)

Wie stark das deutsche linksradikale Milieu von jeher palästinensischen Terror gegen Israel förderte, beweist Robert Wolffs Rekonstruktion der Entführung einer Air-France-Maschine im Sommer 1976. Die spektakuläre Rettungsaktion israelischer Spezialkräfte, die 105 Geiseln auf dem Flughafen von Entebbe (Uganda) befreiten, haftet wegen einer „Selektion“ jüdischer Geiseln durch ein deutsch-palästinensisches „Kommando“, das mit dieser Aktion RAF-Terroristen wie Ulrike Meinhof aus deutschen sowie „Kämpfer“ der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO) aus israelischen Gefängnissen freipressen wollte, bis heute im Gedächtnis (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 3/2023). Sozialisiert wurden die deutschen Luftpiraten Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann in der mit Daniel Cohn-Bendit und Micha Brumlik prominent besetzten linksradikal-antizionistischen Szene Frankfurts, wo man eine sozialistische, den „imperialistischen“ Staat Israel auslöschende Neuordnung des Nahen Ostens halluzinierte. Ob Böse und Kuhlmann sich in Entebbe maßgeblich an der SS-Praktiken imitierenden Aussonderung jüdischer Geiseln beteiligten, ist nach Wolffs Recherchen jedoch nicht exakt belegbar. Wahrscheinlich hätten dies in Entebbe stationierte PLO-Kader veranlaßt, da sie am Flughafen Regie führten. 


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