Zuletzt habe ich mir zwei Zweitliga-Spiele im Stadion angesehen. Und was ich da an Publikumszuspruch erlebt habe, ist wirklich außergewöhnlich. Auf die Zuschauerzahlen können sehr viele Bundesligisten neidisch sein. Am vergangenen Sonntag war ich mit meinem Sohn und 61.460 weiteren Menschen in der Veltins-Arena auf Schalke, als Hertha dort 2:1 gewann. Aus der Hauptstadt waren 6.000 Fans mitgereist. Das Stadion war ausverkauft. Und das, obwohl Schalke auf dem Abstiegs-Relegationsrang im Unterhaus steht und nun durch die anstehende Länderspielpause auch mindestens noch zwei weitere Wochen stehen muß. Der Verein bewegt die Massen und ist genau wie Hertha ein Gigant im Unterhaus. Im Berliner Olympiastadion sahen wir eine Woche zuvor die 1:2-Niederlage gegen St. Pauli. Auch Hertha hat trotz des Sieges in Gelsenkirchen immer noch mehr Spiele in dieser Zweitliga-Saison verloren als gewonnen. Und trotzdem hatten 66.113 Besucher am späten Abend jenes Sonnabends nichts Besseres zu tun, als in die riesige Schüssel zu pilgern.
Auch der HSV kann trotz nun schon mehr als fünf Jahren Zweitklassigkeit auf die Treue seiner Anhänger zählen. Im Schnitt gingen 56.775 Zuschauer zu den bisher vier Heimspielen. Dreimal war das Volksparkstadion ausverkauft. Besser könnte der Besuch kaum in der Bundesliga sein. Auch weitere Vereine beeindrucken mit einem enormen Zuschauerschnitt. Darunter der 1.FC Kaiserslautern, den bisher pro Spiel 42.769 Menschen sehen wollten. Der Fußball mag in der Zweiten Liga nicht so anspruchsvoll sein, erstligatauglich ist die Atmosphäre aber allemal. Es macht Spaß, und ich werde sicher weiter durch die Arena im Unterhaus ziehen.