Das Gespenst von der Klimaangst geht um. Die täglichen Meldungen über Extremwetter, Dürren, Stürme und Starkregen gehen vielen sehr nahe, sie rauben ihnen den Schlaf. Das ist nicht gesund. Klimaangst kann da für eine Krankenkasse zum Thema werden, sie hat schließlich ein Interesse an gesunden Versicherten, die weiter einzahlen und weniger Leistungen in Anspruch nehmen. Sicher konnte manch einer aus der Umweltbewegung schon ein Bournout bekommen, weil ihn die Weltrettung mit seinem Umweltverein oder seiner Umweltpartei neben dem Beruf überforderte. Im Gesundheitsmagazin der AOK (3/23) erklärt die Klimapsychologin Janna Hoppmann, statt von Angst spreche sie lieber von Sorgen um das Klima. Wer sich sorgt, muß auch nicht therapiert werden. Das spart der Krankenkasse nebenbei Geld. Aber das Burnout-Risiko bleibt bestehen.
Fahrrad ist gut für die Gesundheit, leistet aber keinen meßbaren Beitrag für die Klimarettung.
Um so gesünder ist es psychologisch, das Gefühl zu bekommen, nicht ohnmächtig zu sein. Also gilt es überhaupt erst einmal für das Klima aktiv zu werden, Fahrrad fahren beispielsweise. Das war ohnehin klar, daß Klimaschützer mit ihrem Fahrrad mehr für ihre Gesundheit leisten als einen meßbaren Beitrag für die Klimarettung. Aber wie wäre es, auch einmal weniger Angst und Schrecken zu verbreiten? Die alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK, Monika Lersmacher, berichtet in besagtem Magazin, die Zahl der heißen Tage über 30 Grad habe sich in Deutschland laut Wetterdienst (in welchem Zeitraum auch immer) von drei auf zehn erhöht. Das ist dann für Hitzeschutztips und einen Hinweis gut, aus physiologischen Gründen besonders an Kinder und gesundheitlich vorbelastete Menschen zu denken. Ein paar Tage über 30 Grad bedeuten für viele zwar sicher vieles, aber keine Katastrophe für Deutschland. Im Sommer einfach öfters das Schwimmbad oder einen Baggersee aufsuchen und entspannen. Das ist auch gesund und hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Um so wichtiger, die Schwimmbäder gut in Schuß zu halten und dafür zu sorgen, daß das Sozialklima dort nicht kippt. Aber das ist ein anderes Thema, das einem den Schlaf rauben kann.