Das ist die Musik, die ich immer gemacht habe“, sagt der britische Gitarrist Kenneth „KK“ Downing im Videogespräch mit der Austria Presse Agentur. „Ich tue einfach das, was ich immer schon getan habe. Es ist dieselbe Spieltechnik, dieselbe Gitarre, derselbe Verstärker und der gleiche Songschreiber. Ich werde 72 und bin zu alt, um mich groß zu verändern“, betont der Mitbegründer der Heavy-Metal-Band Judas Priest, auf die er freilich nach der Trennung 2011 noch immer nicht gut zu sprechen ist. In einem Podcast von Rock of Nations antwortete er Anfang September auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, je wieder mit seiner einstigen Band aufzutreten: „Ich habe sie ein paarmal gefragt, ob sie möchten, daß ich zurückkomme, und sie antworteten: ‘Nein.’ […] Und dann sagte ich: ‘Okay, gut. Dann werde ich eine neue Band gründen’. Und das habe ich mit KK’s Priest gemacht.“
Gesagt, getan. 2021 erschien aus der Feder des Saitenhexers Downing das Debütalbum „Sermons of the Sinner“, am Mikrofon der ehemalige Judas-Priest-Sänger Tim „Ripper“ Owens – womit sich die Frage erübrigt, wonach KK’s Priest wohl klingen. Nun folgt mit „The Sinner Rides Again“ der zweite Streich, neun Songs mit 40 Minuten Spieldauer, und wieder bekommen Priest-Jünger voll auf die Zwölf. Für die Kritiker der Zeitschrift Metal Hammer ist es im Oktober der Soundcheck-Sieger und damit „Album des Monats“. Zu Recht, denn tatsächlich klopfen die Jungs ordentlich den Putz von den Wänden. Anspieltips: der Opener „Sons Of The Sentinel“ und „One More Shot At Glory“.
KK’s Priest The Sinner Rides Again Napalm Records (Universal Music) 2023