„Die rasche Einführung kohlenstoffarmer Energie- und anderer Klimaschutztechnologien ist keine Garantie für inklusives Wachstum, menschenwürdige Arbeit, bessere Gesundheit, weniger Armut oder andere wichtige globale politische Prioritäten. ‘Bezahlbare und saubere Energie’ ist aus gutem Grund nur eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. (…) Es gibt Entwicklungsländer im globalen Süden und bestimmte Regionen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, die weiterhin stark von der Förderung und dem Export fossiler Brennstoffe abhängig sind. Diese Sektoren und Volkswirtschaften werden zwangsläufig schrumpfen, wenn der Rest der Welt den Übergang zu saubereren Energiequellen vollzieht, und es ist gut möglich, daß sie am Ende ärmer und destabilisierter sein werden.“
Gernot Wagner, Ökonom an der Columbia Business School in New York, im Wiener „Standard“ am 5. Oktober
„Der sich ausbreitende Moraltotalitarismus, der Mitleid zur gebotenen Pflicht und das Teilen und Helfen zu einer allgemeinen Angelegenheit macht, der sich keiner bei Strafe der Ächtung und Ausgrenzung entziehen darf, spaltet die Gesellschaft. Der Haß kommt nicht von rechts in die Welt, er kommt vom absolutistischen ‘humanistischen’ Weltbild einer Minderheit, das ein abstraktes Hirngespinst ist, welches keine Entsprechung in der Natur des Menschen hat. (…) Die Glaubensinhalte wechseln, was bleibt, ist der Totalitarismus. Und der ist immer menschenfeindlich, auch wenn er rhetorisch noch so moralisch und humanistisch daherkommt.“
Bernhard Heinzlmaier, Chef der Marktforschungsagentur T-Factory, auf dem Nachrichtenportal „Exxpress.at“ am 4. Oktober
„Mit Sprache wird Politik gemacht. Ein Werkzeug dabei heißt ‘Labeln’, also Etikettieren. Linke Feinde der Demokratie kleben sich selbst immer gern das Etikett ‘Demokrat’ auf die Stirn. Ihre politischen Gegner labeln sie als ‘Nazis’, als ‘rechts’, als ‘populistisch’, auch dann, wenn ihre Begründung für diese Anklage nicht überzeugt, falls es überhaupt eine Begründung gibt.“
Harald Martenstein, Kolumnist, in der Schweizer „Weltwoche“ vom 5. Oktober
„Die Riesterrente ist ein Flop. Es fallen hohe Gebühren an, und durch die Pflicht, das eingezahlte Kapital zu garantieren, muß das Geld konservativ und renditeschwach angelegt werden. Besser wäre es, etwas mehr Risiko und damit mehr Rendite zu ermöglichen. Ein staatlicher Anbieter, der in Konkurrenz zu privaten Versicherern tritt, könnte für niedrige Gebühren sorgen.“
Monika Schnitzer, Ökonomieprofessorin an der LMU München und Chefin der „Wirtschaftsweisen“, in der „Wirtschaftswoche“ am 6. Oktober
„Die Ampelparteien wären gut beraten, sich auf einen gemeinsamen Kurs zu einigen, wie sie es einst in ihrem Koalitionsvertrag getan haben. Würde der Finanzminister von seinem Fetisch, der Schuldenbremse, ablassen, wäre Städten und Kommunen sehr geholfen, denn die fordern schon seit Monaten mehr Geld. Sinnvoll wäre es auch, dafür zu sorgen, daß mehr Flüchtlinge schneller in Arbeit kommen. Hilfreich wäre es aber auch, auf Schlagworte wie „Migrationskrise“, „illegale Migration“ und „Belastungsgrenze“ zu verzichten, um nicht ständig den Eindruck der eigenen Überforderung zu vermitteln.“
Daniel Bax, Innenpolitik-Redakteur der „taz“, in der „taz“ am 9 Oktober
„Windenergie an starken Windstandorten leistet einen begrenzten Beitrag in einem zukünftigen Energiesystem. Aber kein Industrieland wird es auf absehbare Zeit schaffen, 100 Prozent einer wettbewerbsfähigen Energieversorgung durch Solar und Wind zu gewährleisten.“
Fritz Vahrenholdt, Ex-RWE-Manager und früherer SPD-Umweltsenator in Hamburg, auf dem Politblog „Reitschuster.de“ am 6. Oktober