Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?
Am Meer.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Meistens bleibt alles stehen und liegen, wenn irgendwo ein Auftritt geplant ist.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat ist nicht nur der Ort, sondern vor allem die Zeit, in der ich aufgewachsen bin. Und die Menschen, mit denen ich diese Zeit verbracht habe.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Zu leben! Das sollte man bei allen Zwängen nicht vergessen. Und aufrecht zu bleiben, auch wenn es mal schwerfällt.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Ein gewisses musikalisches Talent von meinem Vater und von meiner Mama die Fähigkeit, vor Publikum nicht in Schockstarre zu verfallen. Aber vor allem jede Unterstützung, die ich bislang gebraucht habe.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft.
Welche Musik mögen Sie?
Bin ein großer Mark-Knopfler-Fan. Der Mann ist Poet und Virtuose in einem. Ansonsten von Klassik bis Rock.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Positiv: die Phase der Aufklärung. Negativ: Jeder Moment, in dem man deren Errungenschaften wieder vergessen hat.
Was möchten Sie verändern?
Den tief verwurzelten Untertanengeist vieler meiner deutschen Landsleute.
Woran glauben Sie?
Am Ende wird irgendwie immer alles gut.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Neugier, Achtsamkeit, Selbstbewußtsein.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Gehört leider zum Leben dazu. Und treibt uns zur Eile bei allem, was wir uns vornehmen.
Estéban Cortez, geboren 1979 in Brandenburg, arbeitete als Journalist, bevor er sich – inspiriert vom Wirken Woodie Guthries – dem musikalischen Widerstand verschrieb, zuletzt mit dem Titel „Nie wieder Altpartei!“. Die zahlreichen Songs auf seinem Youtube-Kanal zählen bislang gut dreieinhalb Millionen Aufrufe. Nächste Auftritte in Leipzig, Köthen sowie (mit Yann Song King) am 10. November in Freiberg/Sachsen.