„Unter Rot-Grün-Rot schlug der Berliner Polizei nach jedem Einsatz Mißtrauen entgegen. Da wurde viel über vermeintlich strukturellen Rassismus bei der Polizei gesprochen. Ich habe gesagt: Egal, was passiert, ich stehe hinter unserer Polizei. (…) Ich will, daß Autofahrer sich noch in dieser Stadt bewegen dürfen. Wir haben eine unfaßbare Aggressivität im Verkehr, Fahrradfahrer gegen Autofahrer, Autofahrer gegen Radfahrer. Oft sind Fußgänger Opfer. Ich möchte, daß sich in dieser Stadt jeder von A nach B bewegen kann, wie er möchte.“
Kai Wegner, Berliner CDU-Vorsitzender und seit April Regierender Bürgermeister, in der „FAZ“ am 28. September
„Wer in ein Projekt investiert hat, wird alles daransetzen, daß es wächst und gedeiht. Und das gilt auch für den Steuerzahler im Nationalstaat. Jeder, der schon länger hier lebt, hat an Land, Kultur, Gesellschaft ein höheres Interesse als einer, der ins Land kommt, um seine persönliche Lage zu verbessern – etwas, was man ihm nicht übelnehmen kann, zumal es ihm ja auf dem Silbertablett serviert wird.“
Cora Stephan, Schriftstellerin, auf dem Politblog „Achgut.com“ am 28. September
„Wer die Corona-Maßnahmen verteidigt hat, sollte zu heutigen Spaltungen der Gesellschaft schweigen. Eine Verweigerung der Aufarbeitung ist eine verantwortungslose gesellschaftliche Bremse, außerdem ist das Verhalten egoistisch motiviert: Nur um nicht an ihre eigene Rolle bei der Corona-Politik erinnert zu werden, verhindern viele Akteure eine seriöse Analyse und nehmen dadurch verlängerte Schäden an der Gesellschaft und die Gefahr einer Wiederholung billigend in Kauf.“
Tobias Riegel, früherer „taz“- und „ND“-Autor, auf den „Nachdenkseiten.de“ am 28. September
„Meine historische Aufgabe bestand darin, die Ostdeutschen in ihren Interessen zu vertreten, die die Einheit nicht wollten, diejenigen, die sie vielleicht wollten, aber die wußten, daß aus ihnen nichts wird, und dann kam eine ganz große Gruppe hinzu, die dachten, daß aus ihnen was wird, aus denen aber nichts wurde – das waren die Enttäuschten.“
Gregor Gysi, Linken-Politiker beim ZDF-Format „Markus Lanz“ am 28. September
„‘Aufstacheln zum Haß’ ist nicht schon durch öffentliche Äußerung diskriminierender und vorurteilsvoller Tatsachenbehauptungen gegeben. Der Tatbestand der ‘Volkverhetzung’ ist kein legitimes Instrument allgemeiner politischer Auseinandersetzung. Die Äußerung von grobem Unfug allein ist nicht strafbar.“
Thomas Fischer, Ex-Richter am Bundesgerichtshof, auf „Legal Tribune Online“ am 1. Oktober
„Hohe Schulden plus hohe Zinsen sind eine schlechte Mischung, das ist zur Zeit sogar in den USA ein vieldiskutiertes Thema, obwohl der Dollar als Weltwährung der Regierung dort sehr komfortable Finanzierungsoptionen gibt. (…) Selbst wenn die Geldpolitik, deren volle Wirkung auf die Konjunktur sich noch gar nicht entfaltet hat, keine deutliche Rezession auslöst, bleibt ein Problem: Die hohe Staatsverschuldung macht es bei kommenden Krisen schwieriger, finanzpolitisch zu reagieren. Das kann zu bösem Erwachen führen, auch in der Eurozone. Es wäre fahrlässig, das zu übersehen. Denn in der Krise wird unweigerlich der Druck kommen, daß vor allem die finanziell relativ stabilen Staaten ihren fiskalischen Spielraum nutzen.“
Frank Wiebe, Ökonom und Philosoph, im „Handelsblatt“ vom 2. Oktober