Die 2020 gestartete Tesla-Ansiedlung südöstlich von Berlin hätte heute mehr Genehmigungsprobleme: zu groß der Wasserverbrauch, zu groß die Trockenheit, zu tief die Grundwasserstände. Dabei geht es nicht ums „Klima“ oder zu wenig Regen. Der begonnene Ausstieg aus der Braunkohleförderung in der Lausitz hat dazu geführt, daß weniger Grundwasser in die Flüsse gepumpt wird. Wissenschaftler rechnen vor, daß von den 550 Millimeter Niederschlag in Brandenburg lediglich 50 zur Verfügung stehen, weil 90 Prozent verdunsten. Dennoch feierte die Politik die Ansiedlung der „Gigafactory 4“ in einer der trockensten Regionen Deutschlands – obwohl der US-Elektroautobauer hier pro Jahr 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt, soviel wie eine 40.000-Einwohner-Stadt. Vielleicht wäre das nicht einmal ein Problem, wäre nicht 2019 der „Kohleausstieg“ beschlossen worden – deshalb sinkt der Pegel der Spree kontinuierlich.
Eine wasserarme Spree gefährdet auch die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt.
Das Umweltbundesamt (UBA) schlägt daher vor, Grundwasser weiterhin aus den alten Tagebauen abzupumpen und gereinigt in die Spree zu leiten. Im einstigen Steinkohleland NRW gibt es aus anderen Gründen schon die milliardenschwere „Ewigkeitsaufgabe Grubenwasser“ – ohne Hunderte von Pumpwerken würde das Ruhrgebiet „absaufen“. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) sorgen bislang verläßlich dafür, daß die 3,8 Millionen Einwohner pro Kopf und Tag 113 Liter Wasser verbrauchen können – doch wie lange noch? Laut UBA bringt eine wasserarme Spree auch Probleme für die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt. Die BWB wollen Berlin bis 2030 für sechs Milliarden Euro zur „wassersensiblen Metropole“ umbauen – um Rationierungen bei Wassermangel und Überschwemmungen bei Starkregen gleichermaßen zu vermeiden. Die Kampagne „Jeder Tropfen zählt“ scheint dennoch schon jetzt notwendig zu sein: „Wasser kommt nicht aus dem Hahn. Verschwende es nicht!“, mahnen die BWB.