E-Book-Markt: Zuwächse im ersten Halbjahr
FRANKFURT/MAIN. Der Markt für elektronische Bücher ist im Halbjahres 2023 gewachsen. Der Umsatzanteil der E-Books am Publikumsbuchmarkt lag bei 7,9 Prozent; es wurden rund 22,1 Millionen digitale Bücher verkauft. Das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag dieser Woche mitteilte, sank die Zahl der E-Book-Käufer jedoch um sieben Prozent auf rund 2,3 Millionen. Dafür kauften sie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres pro Kopf mit 9,6 elektronischen Titeln mehr als im Vorjahreszeitraum (8,4 Stück). Die Ausgaben pro Käufer erhöhten sich um 11,1 Prozent auf 60,56 Euro. Erfaßt werden alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro. (tha)
Walter-Kempowski-Preis für Karen Duve
HANNOVER. Die Schriftstellerin Karen Duve (61) hat den diesjährigen Walter-Kempowski-Preis für biographische Literatur des Landes Niedersachsen erhalten. Die Verleihung fand am Mittwoch dieser Woche im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover statt. Zuletzt veröffentlichte die aus Hamburg stammende Autorin historische Romane über die österreichische Kaiserin Elisabeth („Sisi“, 2022) und die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff („Fräulein Nettes kurzer Sommer“, 2018). Der seit 2019 verliehene Preis zeichnet Autoren aus, denen es mit ihren literarischen Arbeiten gelingt, die Einflüsse und Auswirkungen zeitgeschichtlicher Ereignisse auf die individuelle Biographie darzustellen. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und mit einer Lesereise durch niedersächsische Literaturhäuser verbunden. (tha)
Älteste Kirchenzeitung Deutschlands vor dem Aus
SPEYER. Die älteste Kirchenzeitung Deutschlands, der Evangelische Kirchenbote, wird eingestellt. Wie die pfälzische Landeskirche mitteilte, wird das 1846 gegründete Sonntagsblatt im Dezember zum letzten Mal erscheinen. Als Gründe benannte die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (58) den veränderten Zeitungsmarkt sowie den stetigen Rückgang der Abonnentenzahlen und der Einnahmen. „Es tut auch mir in der Seele weh“, bedauerte Wüst, „aber es gab keine Alternative“. Nach 177 Jahren gehe am 24. Dezember die letzte Ausgabe an die rund 7.100 Abonnenten des Evangelischen Kirchenboten. „Diese Traditionsmarke läßt sich nicht einfach ersetzen“, bedauerte Wüst. Die schwierige Lage auf dem Zeitungsmarkt, die Auswirkungen der Corona-Krise und der demographische Wandel hätten die Kirchenzeitung letztlich vor zu viele Herausforderungen gestellt. „Der Kirchenbote stand immer in wohlwollender, aber kritischer Distanz“, so Dorothee Wüst. Im Jahr 2017 hatte die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz zusätzliche Mittel für fünf Jahre zur Verfügung gestellt, um den Kirchenboten finanziell abzusichern und zukunftsfähig zu machen. „Das ist leider nicht gelungen“, erklärte Wüst, „obwohl wir alle Optionen sorgfältig geprüft haben“. (idea/JF)