© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/23 / 29. September 2023

Der Journalistenstand im Dienst des Gouvernantenstaates
Zur Partisanentaktik übergehen
(dg)

Nach Ansicht von Josef Kraus, dem langjährigen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, muß heute niemand mehr George Orwells Dystopie „1984“ lesen, um zu erfahren, wie eine Gesellschaft vom „Wahrheitsministerium“ und der „Gedankenpolizei“ zugerichtet wird. Es reiche aufzuschreiben, was in Deutschland „alltäglich los ist, und man hat ‘1984’ in Serie“. Für Kraus befindet sich die Bundesrepublik gegenwärtig im Übergang von der Demokratie zur „Demokratur“ hin zum „Totalitarismus“. Damit setze sich die Auflösung der Gewaltenteilung fort, dem Urprinzip des freiheitlichen Rechtsstaats. Unter wesentlicher Beteiligung von Presse und GEZ-Medien. Der „woke-grün-linke“ Journalistenstand falle als „vierte Gewalt“ aus, weil sich das Gros seiner „Meinungssoldaten“ (Martin Walser) darauf verpflichten lasse, Ausgewogenheit und Objektivität als „Neutralitätswahn“ (Georg Restle) zu schmähen, um im Propagandadienst des „Gouvernantenstaates“ abzubilden, nicht was ist, sondern was gewünscht sei. Diesem „Wahrheitskartell“, gebildet aus Zwangsgebühren-TV, Bertelsmann-Konzern, Hauptstrom-Presse und dem „roten Imperium“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland, sei es zwar gelungen, die „semantische Macht“ zu ergreifen und Grenzen des Sagbaren zu verengen. Aber für die nur scheinbar ohnmächtigen Bürger, die die absolute Mehrheit im Lande bilden, sei „innere Immigration“ keine Option. Vor allem Eltern könnten zur „Partisanentaktik“ übergehen und für ein anspruchsvolles Bildungssystem kämpfen, damit nicht auch im Unterricht die Losung von Big Brothers Nachfahren gelte: „Unwissenheit ist Stärke“ (Die Neue Ordnung, 4/2023). 


 www.die-neue-ordnung.de