Islam-Erklärer Constantin Schreiber mundtot gemacht
HAMBURG. Der „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber hat erklärt, sich künftig „zu allem, was mit dem Islam auch nur im entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern“ zu wollen. Gegenüber der Zeit sagte er: „Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr.“ Linke Studenten hatten ihn am 29. August in der Universität Jena angegriffen. Videoaufnahmen zeigen, wie ihm ein Mann eine Torte ins Gesicht schlägt. Andere schrien ihn an. Der 44jährige beklagte den seit Jahren steigenden Druck: „Ich habe nicht damit gerechnet, daß ich irgendwann in Diskussionen hineingezogen werde, die so toxisch sind, daß sie dann auch ins wirkliche Leben schwappen.“ Schreiber, der fließend Arabisch spricht und als Islam-Experte gilt, vermißte „ein klares Bekenntnis der Solidarität von seiten der Veranstalter“. Eine Universitätsvertreterin habe ihm gesagt, die Absichten der Krawallmacher seien ihr schon vor seiner Veranstaltung bekannt gewesen. (kuk)
Degussa distanziert sich von jüngster Vergangenheit
FRANKFURT/M. Anläßlich eines Beitrages in der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ hat sich der neue Geschäftsführer von Degussa, Christian Rauch, von der jüngsten Vergangenheit des Unternehmens distanziert. Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hatte Degussa für angeblich rechte Umtriebe kritisiert. Rauch hielt dem in der FAZ entgegen, daß man einen „ganz starken Wandel“ vollzogen habe. In den sechs Monaten, die er als Geschäftsführer im Amt sei, richte er „die Degussa inhaltlich, strategisch, strukturell und personell neu aus. Wir haben keine Nähe mehr zu irgendwelchen rechten politischen Gruppierungen, und ich habe auch alle Verbindungen zu entsprechenden Institutionen gekappt“. Von seinem Vorgänger Markus Krall habe man sich 2022 getrennt. Das Unternehmen wolle sich nun auch für die Menschen „gesellschaftlich engagieren“, die sich kein Gold und Silber leisten könnten. Hintergrund ist der Tod des Haupteigentümers August von Finck junior. Dieser galt als Sympathisant und Spender der AfD. Nachdem dessen Sohn August François von Finck das Unternehmen erbte, werde man nun auf jüngere Kunden setzen und „sich stärker auf ökologische und philanthropische Aspekte besinnen“. Auf die Frage der FAZ, ob in der Vergangenheit Geld zu „Reichsbürgern oder zur AfD floß“, sagte er: „Ich kann Ihnen nur versichern, daß ich alles tun werde, um sicherzustellen, daß so etwas unter meiner Leitung nicht passiert.“ Neben Krall hat sich Degussa auch vom langjährigen Chefvolkswirt Thorsten Polleit getrennt. Der Präsident des Ludwig-von Mises-Instituts hatte früher auch mit der Euro-Krise als Argument für den Goldkauf geworben. Rauch: „Wir werden ganz bestimmt kein Geschäft mehr mit der Angst machen.“ (fh)
Aufgelesen
„Die Zukunft widerständigen Denkens wird analog sein, wenn ich mir die europäischen Zielvorstellungen für das Netz ansehe.“
EU-Abgeordneter Martin Sonneborn im Interview mit Telepolis.