© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/23 / 22. September 2023

Meldungen

Heinz Strunk kritisiert Diversität bei ARD und ZDF

OSNABRÜCK. Der Schriftsteller, Humorist und Schauspieler Heinz Strunk (61) kritisiert ARD und ZDF für ihre Diversität. „Bei den Öffentlich-Rechtlichen nimmt das schon religiöse Ausmaße an“, sagte er vergangene Woche der Neuen Osnabrücker Zeitung. Seine Amazon-Serie „Last Exit Schinkenstraße“ wäre bei ARD und ZDF nicht realisiert worden: „Ein kompletter Ausschlußgrund wäre allein schon der Umstand, daß die Hauptrollen zwei ältere weiße Herren spielen. Wir sind nicht divers. Wir haben nicht die nötigen Quotenbesetzungen vorgenommen“, erklärte Strunk. „Unsere schöne ‘Schinkenstraße’ wäre bei ARD und ZDF in 1.000 Jahren nicht produziert worden.“ Die Serie in sechs Folgen soll am 6. Oktober starten. Darin spielen die beiden Hauptdarsteller Marc Hosemann und Heinz Strunk zwei erfolglose Musiker, die als letzten Ausweg eine Schlagerkarriere am Ballermann versuchen wollen. In Gastrollen sind unter anderem Charly Hübner, Bjarne Mädel, Schlagersänger Mickie Krause und Scooter-Frontmann H.P. Baxxter zu sehen. Schwierigkeiten hat Strunk auch mit den Debatten um Partylieder wie „Layla“ oder den „Mohrenkopf“ im Schlagerklassiker „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens: „Als älterer weißer Mann sollte man sich dazu möglichst nicht äußern. Aber diese Debatte um ‘Layla’ fand ich schon einigermaßen albern“, sagte Strunk. „Wenn man die frühen Mickie-Krause-Songs danebenhält ...“ Die Diskussion sei so „was von öde. Aber wenn die Leute sonst nichts haben, womit sie sich beschäftigen können“, kommentierte der Humorist. „Und der ‘Mohrenkopf’ – ach, was weiß ich. Es gibt ja auch die Debatte, ob man die Bücher von Astrid Lindgren auf Stand der Political Correctness bringen soll. Ich finde das nicht richtig.“ (JF)

 https://heinzstrunk.de





Monika Czernin mit Literaturpreis ausgezeichnet 

BAD WURZACH. Die österreichische Autorin und Filmemacherin Monika Czernin (58) hat den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis erhalten. Sie wurde für ihr bereits 2021 erschienenes Werk „Der Kaiser reist inkognito – Joseph II. und das Europa der Aufklärung“ (Penguin Verlag) ausgezeichnet. Der alle zwei Jahre vergebene, an den Unternehmer und Mäzen Friedrich Schiedel (1913–2001) erinnernde Preis will Geschichtswissenschaft mit Literatur verbinden. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Bei der Preisverleihung am vergangenen Sonntag im Wurzacher Kurhaus betonte Bürgermeisterin Alexandra Scherer (CDU), Czernins Buch befasse sich mit einer Persönlichkeit, „die als der vielleicht vollkommenste aufgeklärte Herrscher der europäischen Geschichte bezeichnet wurde. Ein mutiger und außergewöhnlicher Regent, der mit seinem enormen Reformeifer einen Modernisierungsschub einleitete, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.“ Die in Klagenfurt geborene Monika Czernin studierte Pädagogik, Politikwissenschaften, Philosophie und Publizistik in Wien und arbeitete für den österreichischen Rundfunk. Als Preisträgerin des Friedrich-Schiedel-Literaturpreises tritt sie in eine Reihe mit Persönlichkeiten wie Martin Walser, Joachim Fest, Günter de Bruyn, Golo Mann, Helmut Schmidt, Arno Surminski, Gustav Seibt oder dem zuletzt für seinen Roman „Unter der Drachenwand“ ausgezeichneten Arno Geiger. (JF)

 www.monikaczernin.com