Rotes Kreuz versorgt Bergkarabach
GENF. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Montag über den Latschin-Korridor und die Aghdam-Straße Weizenmehl und lebenswichtige medizinische Güter zu den Bedürftigen in Bergkarabach gebracht. Die Transporte seien „als Ergebnis der anhaltenden diplomatischen Bemühungen um einen humanitären Konsens zwischen den Entscheidungsträgern“ ermöglicht worden, so das IKRK in einer Erklärung. „Wir sind sehr erleichtert, daß viele Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, in den kommenden Tagen endlich die dringend benötigte Unterstützung erhalten werden“, betonte Ariane Bauer, IKRK-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien. Das IKRK hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen Gespräche mit Entscheidungsträgern über Möglichkeiten geführt, Hilfsgüter über verschiedene Routen in das Gebiet zu bringen, unter anderem über den Latschin-Korridor und die Aghdam-Straße. Bei der Aktion am Montag waren zwei Lastwagen im Einsatz. „Ich hoffe, daß dieser Konsens die Wiederaufnahme unserer rein humanitären Konvois nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Wochen ermöglicht, damit wir die Hilfsgüter regelmäßig zu den Bedürftigen bringen können. Unser Ziel ist es, im Einklang mit unseren Grundprinzipien der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit diejenigen zu erreichen, die am dringendsten Hilfe benötigen“, betonte Ariane Bauer. Das IKRK ist nach eigenen Angaben seit 1992 im Südkaukasus präsent und ist die einzige internationale Organisation, die im Latschin-Korridor tätig ist. Von Dezember 2022 bis Juli 2023 lieferte das IKRK 77 Lastwagen mit Hilfsgütern, darunter 900 Tonnen medizinische Hilfsgüter für Gesundheitseinrichtungen. Außerdem verteilte es rund 10.000 Lebensmittel- und Hygienepakete. Zudem seien mehr als 800 Menschen, die medizinische Hilfe benötigten, von IKRK-Teams über den Latschin-Korridor evakuiert worden. (ctw)
Antifranzösische Allianz ins Leben gerufen
OUAGADOUGOU. Die Staatschefs von Burkina Faso, Mali und Niger haben am vergangenen Wochenende eine Allianz der Sahel-Staaten (Alliance des Etats du Sahel, AES) gegründet. Mit diesem Akt verpflichten sich die drei Staaten, die sich von Frankreichs Einfluß loslösen wollen, eine Architektur der kollektiven Verteidigung und des gegenseitigen Beistands zu errichten. Sie verpflichteten sich, im Falle einer Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität eines oder mehrerer von ihnen individuell oder kollektiv, auch mit Waffengewalt, Beistand und Hilfe zu leisten. Zudem verpflichteten sich sich, den „Terrorismus in all seinen Formen und die organisierte Kriminalität im gemeinsamen Raum zu bekämpfen“. Parallel dazu hatte der „Präsident des Übergangs und Staatsoberhaupt, Hauptmann“ Ibrahim Traoré am Samstag morgen eine „Delegation der russischen Militärhierarchie zu einer Audienz“ empfangen. Nach Angaben des Onlindienstes Radiodiffusion-Télévision du Burkina wurde mit der russischen Delegation „über die Umsetzung bestimmter Verpflichtungen gesprochen, die die beiden Staaten insbesondere auf militärischer Ebene eingegangen“ waren, die auf dem 2. wirtschaftlichen und humanitären Gipfel Ende Juli 2023 in St. Petersburg besprochen worden seien. (ctw)