Eine wesentliche Forderung zu den Zeiten des Mauerfalls war, endlich mündiger Bürger sein zu dürfen. Man wollte seine eigene Meinung frei vortragen dürfen und dafür nicht vom Staat bestraft werden. Und nun ist in einer dieser Heldenstädte, Leipzig, einem Lehrer der ideologische Gaul durchgegangen. Entgegen dem klaren Auftrag, Schüler nicht zu indoktrinieren, sondern zur Kontroverse anzuhalten, um eigene Urteilsbildung zu ermöglichen, wurden sie zur Teilnahme an einer Demo gezwungen.
Offensichtlich wächst bei einem Teil der Gesellschaft die Verzweiflung, weil er seine ideologischen Felle auf dem Strom der Realität davonschwimmen sieht. Das zeigen auch die politischen Reaktionen auf das Ansprühen des Brandenburger Tores. Dort verurteilte man mehrheitlich die Klima-Aktivisten, da sie so nur ihre Akzeptanz verringerten. Und so ist es auch: Der Klimawandel hat zum Kaschieren politischer Fehleinschätzungen nach einem letzten Aufbäumen ausgedient.
China und Indien setzen die Bekämpfung der Armut in ihren Staaten vor das Erreichen vager Klima-Ziele. Die USA werden keinen Moment zögern, wenn es um ihre „vital interests“ geht, aus den wenigen Verträgen auszusteigen, die sie überhaupt unterschrieben haben.
In Europa steigen Staaten zunehmend in der Energiefrage auf zuverlässige und bezahlbare Lösungen um. Wind und Sonne ergänzen den Strommix. Sie werden aber nicht als Ersatz für andere Arten der Energieerzeugung gesehen. Die Radikalisierung in diesen Fragen hat die deutsche Wirtschaft weit zurückgeworfen.