© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/23 / 15. September 2023

Meldungen

Niedrigwassersituation hat sich weitgehend entspannt

LEIPZIG. Der verregnete Sommer hat die Niedrigwassersituation weitgehend entspannt. Im Oberboden herrschte Anfang September nur noch an einzelnen Meßstellen Süddeutschlands, Brandenburgs und Sachsens eine „moderate Dürre“. Vor allem in Westdeutschland und Oberbayern gab es mehr als genug „pflanzenverfügbares Wasser“. Das geht aus dem Dürre-Monitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hervor. „Die Böden sind bis auf eine Tiefe von 60 Zentimetern deutschlandweit gut durchfeuchtet – in manchen Regionen sogar nasser als üblich“, erklärte Andreas Marx, Leiter des UFZ-Dürremonitors und des Mitteldeutschen Klimabüros, in einem dpa-Gespräch. „Das war schon sehr außergewöhnlich und lag auch daran, daß die Böden durch das vorangegangene feuchte Winterhalbjahr sehr naß waren.“ Höhere Niederschlagsmengen hätten die Dürre von Schleswig-Holstein bis Thüringen aufgelöst. Eine „außergewöhnliche Dürre im Gesamtboden“ gibt es weiterhin in großen Teilen Brandenburgs. „Im Westen sieht die Situation besser aus, weil dort ein Atlantisches Klima herrscht, im Osten aber ein ungünstigeres Kontinentalklima“, so Marx. (fis)

 www.ufz.de





Stromerzeugung bricht in Deutschland deutlich ein

WIESBADEN. Die deutsche Stromproduktion ist im ersten Halbjahr 2023 eingebrochen. Das Statistische Bundesamt sieht einen Zusammenhang mit dem Atomausstieg: „Der Wegfall der Kernenergie wurde vor allem durch vermehrte Stromimporte ausgeglichen“, hieß es seitens der Behörde. Im zweiten Quartal 2023 gab es einen Importüberschuß von 7,1 Milliarden Kilowattstunden, was der Energie der abgeschalteten drei Kernkraftwerke entspreche. Insgesamt wurden in Deutschland 233,9 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht einem Rückgang um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gründe dafür seien Einsparbemühungen wegen hoher Energiepreise sowie eine geschwächte Konjunktur in den energieintensiven Industriezweigen.Insbesondere die Kohlestromerzeugung ging zurück. Dagegen stiegen die Energieimporte um über 30 Prozent. Mußte Deutschland in der ersten Hälfte vergangenen Jahres noch 23,4 Milliarden Kilowattstunden Strom aus dem Ausland kaufen, wuchs diese Menge ein Jahr später auf 30,6 Milliarden. (kuk)

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PMT: Aquatische Umwelt für die Zukunft schützen

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat vor schwer abbaubaren, mobilen und teilweise toxischen Chemikalien (PMT) gewarnt, die Gewässer gefährden könnten. Seien die Trinkwasserressourcen erst einmal mit PMT-Stoffen belastet, „ist dies kaum oder nur noch mit immensem Aufwand und Kosten wieder zu beheben“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Die Chemieindustrie sei in der Pflicht, die Emissionen dieser 259 Chemikalien während ihres gesamten Lebenszyklus deutlich zu minimieren, um „die aquatische Umwelt für zukünftige Generationen zu schützen“. Zu den am häufigsten nachgewiesenen PMT in Oberflächen- und Grundwasser und Uferfiltrat zählten 1-H Benzotriazol, 1,4-Dioxan und Melamin. (fis)

 www.umweltbundesamt.de





Erkenntnis 

„Wir stellen uns unter einem Narzißten zwar meist einen Mann vor. Männer sind jedoch nur ein bißchen narzißtischer als Frauen. Die Unterschiede sind innerhalb der Geschlechter viel größer als zwischen ihnen. Die Erziehung ist wahrscheinlich kein wichtiger Faktor. Trotzdem haben die Eltern einen Effekt – über die Gene, sie machen rund 50 Prozent aus. Aber welche Gene, welche biologischen Systeme sind beteiligt, kombiniert mit welchen Erfahrungen? Darüber wissen wir bislang am wenigsten.“

Mitja Back, Professor für Psychologische Diagnostik an der Universität Münster