Um 20.000 v. Chr., in der Weichsel-Würm-Kaltzeit, befand sich die Eisschildgrenze unweit vom heutigen Standort Londons. Damals mußten über einen längeren Zeitraum die Wanderungsbewegungen gen Südwestengland gegangen sein. Erst nach 5.500 v. Chr. wurden die Britischen Inseln durch den nacheiszeitlichen Meeresanstieg vom Kontinent getrennt. Ein wärmer werdendes Weltklima dürfte viele Engländer daher wohl kaltlassen. In Brighton kletterte das Thermometer im August in der Mittagssonne nur einmal über 25 Grad. Bei abendlichen 13 bis 17 Grad spazierten nur Einheimische dünn bekleidet durch das „London-by-the-Sea“. Im hochsommerlichen Italien sind nachmittags nur wenig Menschen im Freien unterwegs, dafür wird um so mehr die Nacht zum Tage gemacht. Bei Klimaverschiebungen gibt es immer Anpassungsstrategien und Gewöhnungseffekte, aber auch Gewinner und Verlierer.
Das lange wohlstandsverwöhnte Deutschland verschließt die Augen vor der Wirklichkeit.
Zu den Verlierern befürchteter steigender Temperaturen dürfte vor allem Afrika gehören. Das wäre ein Grund mehr, die Bevölkerungsdichte dort nicht noch zu erhöhen. Bekanntlich geschieht mit Blick auf die Geburtenstatistik das Gegenteil. Die Regionen mit großem Bevölkerungswachstum liegen in Afrika und drängen auf den „Alten Kontinent“. Europa und Deutschland werden bei sich die Probleme Afrikas nicht lösen, eher würde, um eine bekannte Aussage Peter Scholl-Latours zu variieren, Deutschland zu Afrika werden. Die „Festung Europa“ ist die realistische Antwort darauf. Das lange wohlstandsverwöhnte Deutschland verschließt nur gerne die Augen vor der Wirklichkeit und glaubt mit ein paar Windindustrieanlagen den Lauf der Welt aufhalten zu können. Man stelle sich vor, alles redet vom Klimawandel und derweil wird der menschengemachte Bevölkerungswandel zum größten Problem.