© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/23 / 15. September 2023

Meldungen

Laschs Königsberger Bunker: Bernsteinzimmer gesucht

AUGSBURG. Ende 2022 wurden auf Initiative des russischen Historikers Sergej Trifonow und in Anwesenheit des Direktors des Kaliningrader Museums für Geschichte und Kunst, Michail Badamschin, Georadar-Untersuchungen im Bereich des ehemaligen Bunkers des letzten Königsberger Stadtkommandanten, General der Infanterie Otto Lasch, unter dem einstigen Paradeplatz vor dem Hauptgebäude der früheren Albertus-Universität durchgeführt. Anlaß war die Vermutung, daß die sieben Meter unter der heutigen Erdoberfläche liegende Anlage Anfang 1945 eine bauliche Erweiterung erfuhr, deren Zweck darin bestand, Platz für die Aufnahme von Kunstschätzen wie dem legendären Bernsteinzimmer zu schaffen. Allerdings liegt noch kein Abschlußbericht über die Sucharbeiten vor (Preußen-Kurier 2/2023). Ansonsten verfolgen russische Stellen jetzt auch den Plan, die von dem preußischen und später dann zaristischen Festungsbaumeister Ernst Ludwig von Aster errichtete und nach wie vor existierende Defensionskaserne Kronprinz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu sanieren. Allerdings wären für die Wiederherstellung dieses Teils der alten Festung Königsberg drei Milliarden Rubel nötig, die derzeit nicht bereitstehen. (ts)

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Azteken: Fremde Götter symbolisch eingemauert 

MEXIKO-STADT. Die Azteken waren dafür berüchtigt, Nachbarvölker zu unterjochen und deren Angehörige dann im Zuge religiöser Zeremonien abzuschlachten. Deshalb fanden sie auch keine Verbündeten, als die spanischen Konquistadoren ihr Reich überrannten. Dabei genügte es der aztekischen Priesterkaste offensichtlich nicht, gefangenen Männern, Frauen und Kindern auf den Spitzen der Pyramiden von Tenochtitlan das Herz herauszuschneiden. Wie aus einer Pressemitteilung des mexikanischen Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) vom 25. August 2023 hervorgeht, fanden Archäologen unter der Leitung von Leonardo López Luján jetzt in den Überresten des aztekischen Haupttempels, der dem Kriegs- und Sonnengott Huitzilopochtli sowie dem Regengott Tlaloc gewidmet war, eine steinerne Truhe mit 15 Götterfiguren. Diese stammen aus jener Region, in der früher die Träger der Mezcala-Kultur lebten, und entstanden bereits zwischen 1200 vor und 900 nach Chr. Als die Azteken um 1450 unter ihrem Herrscher Motēcuhzōma Ilhuicamīna das Land der Mezcala-Leute eroberten, kaperten sie also auch die Abbilder von deren Göttern und mauerten sie hernach symbolisch in ihrem Tempel in Tenochtitlan ein. (ts)

 www.inah.gob.mx/





Erste Sätze

Die Kurden. Sie sind 30 Millionen. Oder ein paar Millionen mehr oder weniger. Ganz genau weiß das keiner, einfach deswegen, weil die Existenz des kurdischen Volkes in einigen Staaten der Region offiziell geleugnet wurde oder wird.

Günther Deschner: Die Kurden. Volk ohne Staat, München 2003





Historisches Kalenderblatt

16. September 1963: Die Sowjetunion, deren Getreideversorgung wegen Mißmanagement und Miß-ernten gefährdet ist, schließt nach einer Geheimkonferenz in Ottawa mit Kanada einen Weizenlieferungsvertrag ab, der im Oktober auch auf die USA ausgedehnt wird.