Erfolg für AfD-Kandidat bei Wahl in Nordhausen
NORDHAUSEN. Bei der Oberbürgermeisterwahl im thüringischen Nordhausen hat sich der Kandidat der AfD, Jörg Prophet, durchgesetzt (JF 37/23). Er wird nun gegen den Zweitplazierten, den bisherigen parteilosen Bürgermeister Kai Buchmann, in der Stichwahl antreten. Mit insgesamt 42,1 Prozent der Stimmen ließ Prophet seine Konkurrenten, darunter auch Buchmann (23,7 Prozent), laut dem vorläufigen Ergebnis weit hinter sich. Insgesamt waren 37.000 Nordhausener dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Er freue sich über eine „schöne demokratische Wahl“, bei der das gesamte breite politische Spektrum mit verschiedenen Kandidaten vertreten gewesen sei, kommentierte Prophet gegenüber der JUNGEN FREIHEIT den Wahlausgang: „Wir haben bei dieser OB-Wahl Demokratie zum Anfassen erlebt“. Als Gründe für sein gutes Abschneiden machte der 61jährige Unternehmer die hohe Unzufriedenheit der Bürger mit den Querelen rund um den Amtsinhaber Kai Buchmann aus. Es habe 14 Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Buchmann gegeben und er sei unfähig gewesen, fraktionsübergreifend im Interesse der Stadt eine Zusammenarbeit zu organisieren. Prophet betont gegenüber der JF, es habe sich bei der Wahl ausgezahlt, daß er und die AfD in Nordhausen in der Vergangenheit „sachlich und konstruktiv“ im Kommunalparlament mitgearbeitet und dabei Anträge von der Linkspartei bis zur CDU mitgetragen hätten, wenn diese „sinnvolle bürgerliche Initiativen“ beinhalteten. Der Kreisvorsitzende der AfD, Andreas Leupold, führt den Erfolg in Nordhausen seinerseits auf ein „geschlossenes Team“ und die „Glücklosigkeit des Amtsinhabers“ zurück. Wer künftig auf dem Chefsessel im Rathaus der Stadt am südliche Harzrand Platz nehmen darf, entscheiden die Wähler am 24. September in einer Stichwahl. (fw)
Grüner Minister nach Messerattacke in der Kritik
STUTTGART. Wegen der tödlichen Attacke eines aus dem Maßregelvollzug Entflohenen auf eine Verkäuferin im baden-württembergischen Wiesloch stehen Behörden und der zuständige Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) in der Kritik. Der müsse Rede und Antwort stehen, wie es zur Flucht des tatverdächtigen Psychiatrie-Patienten mit den tragischen Folgen kommen konnte, forderte der Gesundheitsexperte der SPD-Landtagsfraktion, Florian Wahl. Im Maßregelvollzug herrsche ein „massiver Personal- und Platzmangel“, Lucha wisse seit Jahren von den unhaltbaren Zuständen und habe die Situation nicht verändert, kritisierte Wahl. Am Freitag vergangener Woche war Ahmad N. auf dem Weg zu einer „Arbeitstherapie“ aus dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden geflohen, hatte in einem Kaufhaus ein Küchenmesser gestohlen und laut Polizei „in unmittelbarem zeitlichen Anschluß“ eine 30jährige Frau erstochen. Der dringend Tatverdächtige stammt aus Somalia und kam 2014 als Asylbewerber nach Deutschland. Seit 2021 ist er in der Psychiatrie in Wiesloch untergebracht, da er sieben Straftaten begangen hatte – von Körperverletzung über Beleidigung bis hin zu sexueller Nötigung –, jedoch aufgrund wahnhafter Störungen für schuldunfähig befunden wurde. Nach Angaben des Leiters der Psychatrie seien alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten worden. Die AfD-Fraktion sprach von einem „desaströsen Vorfall“ und „skandalöser Unterfinanzierung des Maßregelvollzugs“. Am Freitag findet auf Antrag von SPD und FDP im Landtag eine Sondersitzung des Sozialausschusses statt. (vo)