© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/23 / 08. September 2023

JF-Intern
Der Gewaltmarsch
Martina Meckelein

Gebhard Leberecht von Blücher, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Marschall Vorwärts“, hätte vergangene Woche seine wahre Freude an uns gehabt. Die JUNGE FREIHEIT auf Betriebsausflug. Was als kleiner, kulturell interessanter Stadtrundgang mit anschließendem Besuch des Pergamonmuseums angepriesen worden war, entpuppte sich allerdings als Gewaltmarsch, an dessen Ende ein paar Kollegen humpelnd über das Pflaster wankten.

Stelldichein war um 8.45 Uhr am Hackeschen Markt, „unter dem nördlichen S-Bahnbogen“, wie es in der Einladung hieß. Allein diese Lagebeschreibung überforderte einige von uns, irrten sie doch so gar nicht eingenordet um die S-Bahnhaltestelle herum. Wegen der Versprengten geriet der Zeitplan durcheinander. Die Hackeschen Höfe, die Synagoge in der Oranienburger Straße und das Telegrafenamt wurden im Laufschritt genommen. Galt es doch, pünktlichst den nächsten Programmpunkt abzuarbeiten. Und machten die Briten nach der Schlacht bei Belle-Alliance schlapp – wir nicht. Den Preußen gleich, die anschließend Paris einnahmen, enterten wir das bald für Jahre geschlossene Pergamonmuseum. Dessen namensgebender Altar ist allerdings jetzt schon eingemottet. „Dann hätten wir uns nicht so beeilen müssen“, kommentierte unser Buchhändler Thomas Herfurth diesen Umstand. „Der wird ja erst in 14 Jahren wieder ausgepackt, falls er bis dahin nicht schon restituiert ist.“

Na, dann können sich die Griechen oder Türken auf ihren Betriebsausflügen die Hacken ablaufen.