Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wütet weiter in Deutschland: Über zweitausend Fälle wurden bisher allein in Sachsen gemeldet. Die für Haus- und Wildschweine tödliche Virusinfektion wird vor allem durch Schwarzwild eingeschleppt, das trotz Schutzzäunen aus Polen westwärts wandert. Sachsen will daher einen 130 Kilometer langen „Todesstreifen“ (Bild) an seiner Ostgrenze ausweisen, in dem sämtliche Wildschweine erlegt werden sollen. Sollten die Jagdpächter trotz finanzieller Anreize nicht zur Büchse greifen, werde man auf „externe Dienstleister“ zurückgreifen, die die „Pufferzone“ schwarzwildfrei machen sollen, droht der ASP-Krisenstab des Dresdner Sozialministeriums. Rotwildfreie Gebiete dagegen gibt es schon länger, vor allem in Baden-Württemberg und Bayern. Auf Druck der Forstbetriebe gilt in diesen Zonen ein Abschußgebot.
Feuer frei bei Wildschweinen und forstschädlichem Rotwild – aber keine wolfsfreien Zonen?
Das verhindert aber Wanderungen der Hirsche und führt zu genetischer Verarmung. Diese zeigt sich bereits in degenerativen Erscheinungen wie verkürzten Unterkiefern. Daher fordert der Bundesjagdverband eine Aufhebung der rotwildfreien Gebiete. Der Forderung hat sich auch die AfD im Bundestag angeschlossen. Die Politik kann also rot- und schwarzwildfreie Zonen durch setzen, – notfalls gegen den Widerstand der Jäger, die nicht zu „Schädlingsbekämpfern“ degradiert werden wollen. Beim Wolf ist das bislang nicht möglich. Landwirte und Weidetierhalter fordern neben einer Obergrenze für Wölfe auch wolfsfreie Zonen, etwa in Deichregionen oder Bereichen mit naturnaher Weidehaltung. Sie argumentieren, daß Weidetiere für den ökologischen Landschaftsschutz unerläßlich sind. Im Jahr 2022 registrierte die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) 4.366 Wolfsrisse. Union und AfD unterstüzen die Forderung nach wolfsfreien Gebieten. Grüne und Naturschutzbund lehnen den Vorstoß selbstverständlich strikt ab.