© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/23 / 08. September 2023

Generation Z – da wachsen keine mündigen Bürger heran
Der dressierte Nachwuchs
(dg)

Die Hochschulquote liegt aktuell bei über 50 Prozent. Jeder zweite Abiturient studiert. 1960 lag diese Zahl in Westdeutschland bei sechs, noch in den 1980ern bei kaum zwanzig Prozent. Dieser Trend zu höherer Bildung scheint die Hoffnung zu nähren, daß sich der Kreis kritischer, mündiger Staatsbürger kontinuierlich erweitert. Wer das erwartet, überlasse sich für den Münchner Medienforscher Michael Meyen sozialen Träumen. Denn Zugang zu den vielen Stellen, mit denen der Parteienstaat jene Absolventenflut eindämmen will, die er selbst schuf, gebe es nur mit makellosem Netzprofil. Somit richte sich dieses Aufstiegsangebot an eine Jugend, die bereit ist, in das Lied einzustimmen, das im Digitalkonzernstaat für die nach 1995 Geborenen der Generation Z jeweils angesagt sei: Klima, Rassismus, Identität, Gender. Nach diesem Rezept „haben die Nationalsozialisten ab 1933 ein ganzes Land umgebaut und die Kommunisten nach 1945 ein halbes“. Auf Pisa-Schulen und Bologna-Universitäten lerne der „dressierte Nachwuchs“ von heute, daß arbeitsmarktkonforme Brauchbarkeit mehr zähle als Urteilskraft. Wer zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr gut 60 Stunden wöchentlich im Internet verbringe, lasse sich leicht dazu verführen, apokalyptisch disponiert dem  „Klimagott“  zu huldigen und alle Mitbürger über 45 als „Zukunftsvernichter“ anzuprangern. Kein Wunder, daß eine derart  manipulierte Jugend den Demonstrationen gegen das Corona-Regime fernblieb. Wie sie auch jetzt staatsfromm daheim bleibe und, wie auf der Erdinger Demo gegen das rot-grüne Heizungsdiktat, den Älteren das Protestfeld überlasse (Tumult, 3/2023). 


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