EU: Asylanträge haben sich verdoppelt
VALLETTA. Die von der Agentur der Europäischen Union für Asylfragen (EUAA) veröffentlichte Analyse für das erste Halbjahr 2023 zeigt, daß weiterhin mehr Asylanträge in der EU gestellt werden, nachdem im Jahr 2022 ein deutlicher Anstieg von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war. Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Asylanträge auf 519.000, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 entspricht. „Ausgehend von den derzeitigen Trends könnten die Anträge bis Ende 2023 die Zahl von 1 Million überschreiten“, betonte die EUAA. Infolge des Anstiegs stünden viele EU-Länder bei der Bearbeitung der Anträge unter Druck. Dementsprechend sei auch die Zahl der Fälle, die auf eine Entscheidung warten, gegenüber 2022 um 34 Prozent gestiegen. Darüber hinaus erhalten derzeit etwa vier Millionen Ukrainer, vorübergehenden Schutz. Diese parallelen Trends stellten die Behörden der Asyl- und Aufnahmesysteme der EU vor erhebliche Herausforderungen, so daß die EUAA bis Juni 2023 13 Mitgliedstaaten „operative Unterstützung“ anbietet. Die meisten Asylanträge in der EU würden weiterhin von Syrern gestellt. In der ersten Jahreshälfte 2023 stellten sie 67.000 Anträge, das ist ein Anstieg um fast die Hälfte (47 Prozent) gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 und der höchste Wert in dieser Jahreszeit seit 2016. Deutschland erhalte nach Angaben der Agentur weiterhin die meisten syrischen Anträge und bearbeitete 62 Prozent aller Anträge im ersten Halbjahr 2023. Die Anerkennungsquote bei Syrern betrage weiterhin rund 95 Prozent und bei Afghanen rund 58 Prozent. Türkischen Antragstellern werde seit vier Jahren immer seltener Schutz gewährt, die Quote sank von 54 Prozent im Jahr 2019 auf nun 28 Prozent. Dagegen stieg die Anerkennungsquote bei Russen von 20 Prozent im Jahr 2021 auf 35 Prozent und die der Iraner von 31 Prozent im Jahr 2020 auf 47 Prozent. „Leider ist dies keine Überraschung“, kritisierte EU-Ageordnete Patricia Chagnon (Rassemblement National) die Entwicklung gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Anstatt sich Dänemark zum Vorbild zu nehmen, das bei der Eindämmung der Einwanderung sehr erfolgreich sei, hindere die EU andere Mitgliedstaaten daran, diesem Beispiel zu folgen. „Die Wahrheit ist, daß das Asylrecht mißbraucht wird und zu einem Kanal für die Einwanderung geworden ist. Es ist offensichtlich, daß für die Europäische Union die Einwanderung kein Problem ist, sondern ihr Projekt“, so Chagnon. (ctw)
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