Es gibt einen „ewigen“ Medaillenspiegel, der alle Leichtathletik-Weltmeisterschaften zusammenfaßt. Dort stand Deutschland bis jetzt auf Platz zwei. Nur die USA haben bei den bisher insgesamt 19 Wettkämpfen seit 1983 mehr Podestplätze erreicht als wir. Damit ist es nun vorbei. Auch hier wird die Regenbogen-Republik nach unten durchgereicht. Keine einzige Medaille konnten unsere Athleten bei der am Sonntag zu Ende gegangenen WM in Budapest holen.
Früher habe ich mit jedem Sportler, der das Trikot mit dem roten Brustring und Adler trug, mitgefiebert. Wie gebannt habe ich auf den Medaillenspiegel geguckt. Wenn der jetzt Gold holt, dann ziehen wir in der Wertung an dem Land X vorbei. Hat das einen Spaß gemacht. Nicht nur die Hemden gibt es nicht mehr. Jetzt tragen unsere Sportler ein goldenes Trikot mit dünnen schwarzen Streifen, auf dem „Germany“ steht. Es gibt auch keinen Grund mehr, auf das Land stolz zu sein. Wir haben überall abgewirtschaftet. Beim Männerfußball, beim Frauenfußball. Beim Wirtschaftswachstum ziert Deutschland den letzten Platz aller Industrieländer. Nur bei der Aufnahme von Migranten sind wir weltweit spitze.
Aber kommen wir zurück zur Leichtathletik. Wenn jetzt schon die Bundesjugendspiele abgeschafft werden, um leistungsschwache Kinder nicht zu diskriminieren, wenn Stoppuhr und Maßband zu reaktionären Werkzeugen erklärt werden, müssen wir uns nicht wundern, daß Deutschland im Sport-Nirwana verschwindet. Die Politik tötet den Wettbewerbsgedanken. Beim Kinderfußball darf es keine Tabellen mehr geben. Ehrgeiz gilt als Untugend. Alle sollen Sieger sein. Doch genau so machen wir unser Land zum großen Verlierer.