© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/23 / 01. September 2023

Meldungen

Kohlekraftwerke bleiben in Frankreich weiter am Netz

PARIS. Die zwei in Frankreich noch aktiven Steinkohlekraftwerke dürfen 2024 am Netz bleiben. Die Regierung von Élisabeth Borne will damit Energieengpässen und einem Blackout im kommenden Winter vorbeugen. Man rechne zwar mit einer weniger angespannten Versorgungslage als im Winter 2022/23, „aber vorsorglich ergreifen wir alle Maßnahmen, die die französische Stromproduktion sicherstellen werden“, erklärte das Ministerium für Energiewandel am 24. August. Dazu werde die im Klimagesetz festgelegte Obergrenze für die Treibhausgasemissionen von Kraftwerken auf 1,8 Kilotonnen CO2-Äquivalente pro Megawatt installierter elektrischer Leistung per Dekret angehoben. Die Kraftwerke Cordemais (Département Loire-Atlantique) und Émile-Huchet (Sankt Avold/Lothringen) dürften damit 1.800 Stunden laufen. Dies ermögliche ihren Einsatz bei einer großen Kältewelle, erklärt Julien Teddé, Chef des Versorgers Opéra Energie. Für jede Tonne CO2-Ausstoß müssen von den Kraftwerksbetreibern aber künftig 50 statt 40 Euro im Emissionshandel bezahlt werden. (fis)

 www.ecologie.gouv.fr





Indien: Raumfahrtbehörde gelingt erste Mondlandung

NEU-DELHI. Der Indischen Raumfahrtbehörde (Isro) ist erstmals eine weiche Landung auf dem Mond gelungen. Die Raumsonde Chandrayaan-3 setzte am 23. August plangemäß am Südpol auf. Der solarbetriebene Rover „Pragyan“ soll nun das unerforschte Gebiet erkunden und bis Mitte September Videos aufnehmen, nach Wassereis suchen und wissenschaftliche Daten senden. Indien ist der vierte Staat, dem nach der Sowjetunion (Januar 1966), den USA (Juni 1966) und China (2013) eine weiche Mondlandung gelang. Die Isro-Sonde Chandrayaan-2 gelangte 2019 zwar auf eine Mondumlaufbahn, aber das Landemodul Vikram stürzte unkontrolliert ab. Die Mondlandung der russischen Luna-25-Sonde ist am 17. August wegen Triebwerksproblemen gescheitert. Bis 2022 war auch die Europäische Weltraumorganisation (Esa) am Luna-25-Projekt beteiligt. Wegen des Ukrainekriegs stellte die Esa ihre Zusammenarbeit mit Roskosmos ein. (fis)

 www.isro.gov.in





Die überwiegend sehr gute Tierhaltung schlecht geredet

KRIELOW. Die Freien Bauern haben sich zufrieden über die Auflösung der Borchert-Kommission geäußert. „Das von CDU und Bauernverband installierte sogenannte Kompetenz-Netzwerk Nutztierhaltung“ sei eine Beleidigung für alle Landwirte gewesen, die sich „täglich kompetent und leidenschaftlich um ihre Tiere kümmern“, erklärte Marco Hintze, Sprecher der Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe. Die Kommission sei gescheitert, weil sie die „überwiegend sehr gute Tierhaltung schlecht geredet und daraus einen gigantischen Investitionsbedarf errechnet hat“. Der grüne Agrarminister Cem Özdemir sei „gescheitert, weil er diese Unsummen aus dem maroden Staatshaushalt nicht zusammenkratzen konnte“, so der brandenburgische Rindermäster. Die Bauern bräuchten „keine staatsdirigistische Einmischung, sondern faire Rahmenbedingungen und eine Politik gegen den Preisdruck durch Importe und Monopole“. (fis)

 www.nutztierhaltung.de





Erkenntnis 

„Ich bewunderte, wie handwerklich geschickt mein Vater war. Wenn er einen Nagel einschlug, saß der, bei mir war er krumm. Ich wußte also, ich muß etwas anderes machen. Also schrieb ich mich für BWL ein – nicht aus Leidenschaft, sondern weil mir nichts Besseres einfiel. Nach dem Studium betreute ich für Marketingagenturen Mercedes und Milka. Ich arbeitete zwölf Jahre für Nestlé.“

Frank Schübel, seit 2017 Geschäftsführer der Düsseldorfer Teekanne GmbH & Co. KG