© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/23 / 01. September 2023

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Südtiroler Schützen: „Alto Adige“ ist nicht Südtirol

BOZEN. Der Südtiroler Schützenbund hat die Politik dazu aufgerufen, die Europaregion Tirol endlich mit Leben zu füllen und wichtige politische Weichenstellungen zu setzen. Noch immer benutze die Europaregion den „faschistischen Namenszusatz ‘Alto Adige’“. Dieser Name sei von den „italienischen Nationalisten und besonders von den italienischen Faschisten dazu verwendet“ worden, um Südtirol gegen seinen Willen an Italien zu binden. Darüber hinaus stelle der Name „Alto Adige“ eine Geschichts- und Namensfälschung der Extraklasse dar, schrieb der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Roland Seppi, vergangene Woche in einer Presseaussendung. „Dieser Name war niemals, auch nicht von der italienischen Bevölkerung in Südtirol, gebräuchlich, ist weder historisch gewachsen noch kulturell akzeptabel, sondern eine kulturelle Vergewaltigung. Im Jahr 2023, wo vor genau 100 Jahren der Name Tirol durch den italienischen Faschismus verboten wurde, wäre es an der Zeit, historisches Recht umzusetzen und das Alto Adige zu streichen“, forderte Seppi. Es falle niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn historische Gerechtigkeit umgesetzt werde. Den Italienern in Südtirol seien historisch korrekte Ortsnamen zumutbar. Die in Südtirol praktizierte Opferumkehr, die das Staatsvolk zum Opfer und zur vermeintlichen Minderheit mit einem Minderwertigkeitskomplex mache, sei nicht mehr länger akzeptabel, so der Südtiroler Schützenbund. Es wäre ein Zeichen eines wirklich europäischen Geistes, wenn die Europaregion Tirol endlich auch als solche auftreten würde und auf den sinnlosen faschistischen Namenszusatz „Alto Adige“ verzichtet. „Die vielen Sonntagsreden der Politiker, die leider wieder einmal auf italienische Wähler fixiert sind, müssen endlich mit konkreten Taten gefüllt werden. Insbesondere die Landeshauptmänner Nord- und Südtirols müssen hier tätig werden und beweisen, daß Tirol und nicht Alto Adige das Herzensanliegen ist. Eine konsequente Volkstumspolitik für die deutsche und ladinische Minderheit muß überall historisches Recht durchsetzen“, betonte Seppi. (ctw)





Verbindungsstudenten blutig geschlagen 

NImWegen. Drei Mitglieder einer konservativen Studentenverbindung wurden beim Tag der offenen Tür an der Radboud- Universität in Nimwegen verletzt. Während des Standaufbaus wurden der Leiter der „Großniederländischen Studentenverbindung“ (GNSV), Daan Meershoek, und zwei seiner Mitstreiter von linksextremen Angreifern, die versuchten, Flyer und Infomaterial zu entwenden, blutig geschlagen. Die 2021 gegründete GNSV ist eine farbentragende Verbindung nach flämischem Vorbild, die sich für die Vereinigung von Flandern und den Niederlanden einsetzt. Meershoek erklärte gegenüber der JF: „Der Angriff ist Teil eines Trends zunehmender linksextremer Gewalt und Einschüchterung in den Niederlanden.“ Er beklagte die Aufrufe zur Gewalt gegen seine Verbindung, die konservativ-patriotisches Gedankengut an der Uni verbreiten wolle, die Unileitung nannte den Überfall „skandalös und traurig“. Auch der christdemokratische Bürgermeister von Nimwegen, Hubert Bruls, kritisierte die „Antifaschisten“: „Ihr Verhalten ist unzulässig und paßt nicht in den demokratischen Rechtsstaat, in dem für jede Meinung von rechts bis links Platz sein sollte.“ Drei der Angreifer wurden verhaftet. (mb)