Zum Schwerpunktthema: „Wie neutral ist unser Staat“, JF 34/23
Auf dem Weg zum „Antifa“-Faschismus
So eine Leisetreterei in der Überschrift der JF ertrage ich nur, weil ich Ihre durchgängig vorbildliche Höflichkeit schätze. Die Feindsprache – Antifaschistische Republik – sollte angesichts der Antirepublikaner sofort dekonstruiert werden. Tatsächlich ist die deutsche Republik auf dem Weg zum „antifaschistischen“ Faschismus.
Silke Lueg, Bad Arolsen
Zu: „Ein Holzpferd namens Demokratie“ von Dietmar Mehrens, JF 34/23
Eindrückliches Bild von der Gefahr
Der Autor präsentiert in seinem Beitrag eine überaus zutreffende Beschreibung des aktuellen Zustandes der Demokratie in Deutschland. Durch die Betrachtung der Lage vor dem Hintergrund des griechischen Mythos vom trojanischen Pferd entsteht überdies ein eindrückliches Bild von der unmittelbar bevorstehenden Gefahr für Demokratie, Freiheit und Recht in Deutschland. Der Artikel leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Lokalisierung und Identifizierung der wahren Verfassungsfeinde. Danke für diesen brillanten Aufsatz.
Dr. Gerold Schmidt-Callsen, Hamburg
Zu: „Aus der Unmündigkeit befreien“ von Joachim Starbatty, JF 34/23
Enttabuisierung mit erheblichen Folgen
So einfach, wie sich Professor Starbatty eine Abkehr der CDU von der „Brandmauer“ vorstellt, ist das natürlich nicht. Eine „offizielle“ Enttabuisierung der AfD durch die CDU würde erhebliche Teile der CDU-Wählerschaft in großes Erstaunen versetzen und wiederum erhebliche Teile dieser „Erstaunten“ zu dem Entschluß bringen: „Na, dann können wir ja doch ohne moralische Skrupel AfD wählen“. Es wäre mindestens ein „Tal der Tränen“, durch das die CDU gehen müßte, bis eine AfD in Regierungsverantwortung wenigstens teilweise entzaubert wäre.
Axel Gerold, Altwarp
Zu: „Grüne im Abschwung / Plötzlich Gegenwind“ von Dieter Stein, JF 33/23
Flucht vor Faktencheck in der ARD
„So gehe man ‘unter Demokraten’ nicht miteinander um“, meint Cem Özdemir, weil er ein Pfeifkonzert von aufgeweckten Bürgern zu ertragen hatte. Da vergeht sogar der dauergrinsenden Katharina Schulze das Lächeln, wenn die Realität Phantasten und Ideologen einholt. Bezeichnend für Özdemirs demokratische Einstellung war die ARD-Sendung „Fakt“ vom 15. August 2023 (siehe Mediathek, den Beitrag „Deutschland und die FAO“, ab Minute 16:16), wo der Landwirtschaftsminister die Antworten verweigerte und die kritische Presse durch seine Bodyguards auf Distanz hielt – offenbar, weil die Fragen nicht dem grünen Narrativ entsprechen und deshalb unangenehm werden.
Ein aufgeklärter Bürger kann sich den Kritikern und Demonstranten gegen eine vernichtende Ampelpolitik nur anschließen. Zum Glück wachen endlich immer mehr auf, wie am grünen Abrutschen in der Wählergunst sichtbar.
Armin Steinmeier, Neuried/München
Zu: „Die große Verweigerung“ von Konstantin Fechter, JF 33/23
Das Schicksal in die eigene Hand nehmen?
Der Autor fordert Begeisterung für das immer noch vorhandene Potential dieses Landes. Von welchem Potential schreibt er? Woher soll die Begeisterung für ein System, welches sich im Stadium der progressiven Paralyse befindet, noch kommen? Er fordert weiterhin, der deutsche Bürger sollte sich dringlich in die Pflicht nehmen, um sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und um Fremdbestimmung zu vermeiden. Nun, müßten wir dazu nicht aus EU, Euro und Nato aussteigen?
Detlef Gukumus, Weinähr
Zu: „ʻEuropa sinkt ins Dunkelʼ“, im Gespräch mit Serge Mangin, JF 33/23
Sinnlose titanische Kraft und Größe
Mangins Satzglied „die Baumkadaver aufgestapelt, gleich Leichen nach einer Schlacht“ ist ein starkes Bild. Eine Nebenerscheinung bei dieser Buchen- und Föhrenhochstapelei verschärft die Schärfe von Mangins Bild noch, denn während die Buchen und Föhren die gleichen sind wie vor 40 Jahren, sind die LKW (Lärm, Kanonen, Wagen) zu sinnloser titanischer Kraft und Größe mutiert. Es geht nur darum, schneller mehr Bäume zu schlachten. Die Kran-Greifarme sind heute stärker als damals, zwei Tonnen schwere Stämme 120 Jahre alter, gesunder Buchen können schneller auf- und abgeladen werden. Der größte Waldbesitzer in der Gegend, das Stift Lilienfeld, muß die Weltlichen um Geldspenden für Renovierungen anbetteln, obwohl er/es jeden Tag 800 Festmeter Holz schlägt. An diesem perversen holzwirtschaftlichen Herumwursteln verdient nur mehr der Staat. Abgesehen davon, daß eine Kadaververjüngung spektakulär ist: Buchen und Föhren ergeben, ästhetisch und spirituell, mehr Sinn, wenn sie verwurzelt sind und „Kathedralen aus Bäumen“ bilden. Die Bauholz verschlingende, debile Bauwut frißt sich im Tal die Anhöhen hinauf wie ein Ekzem, der heiligen kathedralen Zone der Verwurzelung wird ans Bein gepisst, oft von Mangins entwurzelten „Menschen von heute“, an denen „nichts mehr von Würde“ ist.
Der vom Sturm entwurzelte, liegengelassene Baum bildet wieder Wurzeln, der Wald verjüngt sich von selbst. Der industrielle Baumstumpf ist ein paar Jahreszeiten lang in Farbe und Form häßlich, integriert sich jedoch bemoost und morsch ästhetisch elegant in Zeitlupe wieder in die Kathedrale. Zwar sind Mangins Bücher wahrscheinlich nicht ganz holzfrei, aber „Griechisches Licht. Ein Bildhauer für das Abendland“ scheint eine gute Investition zu sein.
Walter Marek, St. Veit / Österreich
Zur Meldung: „Ex-Unionsvize Vaatz rechnet mit Partei ab“, JF 33/23
Mit Vaatz, Heitmann und Wagner 1989
Im Oktober 1989 bildete sich in Dresden die sogenannte „Basisdemokratische Fraktion“, bestehend aus ungefähr 17 Personen, zu denen auch ich gehörte. Dieser neuen Fraktion wurden noch im alten Stadtrat von Dresden die geforderten Plätze im Plenarsaal eingeräumt, allerdings widerwillig. Wir fühlten uns anfangs wie die Parias. Bald darauf waren wir aber mit unseren Forderungen noch vor der Wende zu einer Macht geworden. Wesentliche Personen in dieser Fraktion waren Arnold Vaatz, später Bundestagsabgeordneter, Steffen Heitmann, dem später von Bundeskanzler Helmut Kohl das Amt des Bundespräsidenten angeboten wurde, und Herbert Wagner, der nach der Wende Bürgermeister von Dresden und Nachfolger von Wolfgang Berghofer (SED) wurde. Alle drei Personen traten 1990/91 der CDU bei. Der Zerfall der basisdemokratischen Fraktion war programmiert, denn es wurde mit dem abzusehenden Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland deutlich, daß politisch nur überleben konnte, wer den bundesrepublikanischen Parteien beitrat oder ein Bündnis mit ihnen einging.
Wir wurden im Januar 1990 noch von der Hamburger Bürgerschaft als Helden gefeiert. Es war uns aber schon nicht mehr danach. Ich selbst war der SPD beigetreten und wurde im März 1990 in den neuen Stadtrat von Dresden gewählt (als Nachrücker). Anfangs waren wir noch voller Enthusiasmus. Dieser legte sich bald, da uns im Grunde genommen ein System vorgesetzt wurde, das man im wesentlichen nicht beeinflussen konnte. Allen Wendebewegten ging es so. Schleichend veränderte sich die Bundesrepublik unter dem Einfluß neuer Ideologien. Das erste Mal fiel mir das auf, als um das Jahr 2000 in der Verwaltung nebulös von Gender-Mainstreaming gesprochen wurde. Die Linken und die Grünen stürzten sich regelrecht darauf. Ihnen war der Marxismus-Leninismus abhanden gekommen, sie brauchten gewissermaßen eine neue Ideologie. Viele von ihnen und auch in anderen Parteien hatten gar keine fundierte berufliche Laufbahn. Deshalb versuchten sie, Neuartiges zu erfinden, um ihre Existenzberechtigung nachzuweisen. Die eigentlich Wendebewegten stieß diese Entwicklung (mit vielen nutzlosen Anträgen) ab. Ich trat 2006 aus der SPD aus.
Aus der Bundesrepublik ist inzwischen ein vormundschaftlicher Staat geworden. Wer sich nicht konform verhält, wird zum sogenannten Rechten gemacht und bekommt die Nazikeule über. Viele sind entsetzt über diese Entwicklung und ziehen sich zurück. Manche wie Vaatz merken nun, wohin der Karren fährt. Offenbar zu spät, wie er sich selber äußert. Aber sich zurückzuziehen ist keine Option. Alles, was Vaatz in diesem Artikel sagt, sehe ich genauso und kann ich nur unterstützen. Deshalb ist es Zeit zu kämpfen und sich zu engagieren. Wir brauchen eine neue Wende.
Dr. Rüdiger Liebold, Dresden
Zu: „Vom Regen in die Traufe“ von Thomas Kirchner, JF 33/23
Oberflächlich oder größenwahnsinnig
Wer den Artikel liest (er beinhaltet ja kaum Neues), schüttelt nur noch mit dem Kopf: Wie kann die Führung eines Weltunternehmens, vertreten durch den Vorstand und den Aufsichtsrat, solche „Flüchtigkeitsfehler“ machen beziehungsweise genehmigen wie beim Erwerb von Monsanto!? Die Elite unserer Wirtschaft, hochbezahlt und vermeintlich hoch angesehen, rennt blind in ein solches Risiko, das beim Erwerb voll sichtbar war, nachdem die ersten Schadensprozesse um Millionen in den USA bereits liefen. Oder war es gar nicht Oberflächlichkeit, sondern, man muß es so deutlich sagen, Größenwahn?
Was auch immer, es bleibt eine Riesenblamage für die deutsche Unternehmerschaft, die dadurch noch vergrößert wird, daß nach dem Riesenfehler auch noch jede Sanktion gegen die Verantwortlichen unberblieben ist. Der Vorstandsvorsitzende hat sogar noch nach Aufeckung des Skandals an seinem Sessel geklebt, ohne daß der Aufsichtsrat eingegriffen hätte – aber dann hätte er sich wohl selber rausschmeißen müssen. Der Verfasser dieser Zeilen ist selbst viele Jahre als (angestellter) Unternehmer mit der Leitung einer US-Tochter betraut gewesen – der Aufsichtsrat, d.h. „Board of Directors“, hätte ihm, völlig zu Recht, nicht den Bruchteil eines solchen Fehlurteils durchgehen lassen.
Jürgen Schmidt, Ettlingen
Zur Meldung: „ARD-Sendung fordert radikalere ʻKlima-Spracheʼ“, JF 33/23
Undenkbares Natur-Modell bei „Monitor“
Hätte die „Monitor“-Redaktion nachgedacht, wäre aufgefallen, daß der menschengemachte Klimawandel zwar als Konstrukt linker Ideologie existiert, aber in der Natur unmöglich ist. Die Voraussetzung wäre ja, daß die Ursache allen irdischen Lebens, der durch die Sonne bewirkte natürliche Stoffkreislauf, Stoffwechselprodukte hervorbrächte, die ihm selbst schädlich wären. Es ist völlig undenkbar, daß sich unter solcher Bedingung die Natur entwickeln und – trotz Satelliteneinschlägen und Vulkanexplosionen, bei denen unvorstellbare Mengen CO2 in die Luft gelangten – Jahrmillionen hindurch immer wieder regenerieren konnte.
Gerhard-Heino Tebben, Amdorf
Zu: „Kabinenklatsch / Mir fällt da was auf“ von Ronald Berthold, JF 33/23
Die falschen Signale
Nachdem die DFB-Herren bereits im letzten Jahr blamabel in der Gruppenphase des WM-Turniers in Katar gescheitert waren, ereilte selbiges Schicksal nun auch unsere Damen in Australien.
Woran liegt es, daß die deutschen Nationalmannschaften und Fußballklubs international nicht mehr erfolgreich sind? Bände sprechen hier die Sorgen deutscher Spielerinnen und Journalisten vor der „Härte“ der Kolumbianerinnen, die mit viel Engagement und Einsatz gegen die DFB-Damen erfolgreich aufspielten. Entscheidend für den Erfolg im Fußball sind oftmals ein einfaches Spielkonzept, ein geschlossenes Mannschaftsgefüge und ein unbedingter Siegeswille. Der deutsche Fußball läßt diese Eigenschaften momentan vermissen.
Bleibt es bei den aktuellen Plänen des DFB, bei der U6 bis U11 die Ergebnisse und Meiterschaften abzuschaffen sowie im Juniorenbereich Abstiege als nicht „entwicklungsförderlich“ ebenfalls abzuschaffen, droht dem deutschen Fußball in ein paar Jahren sprichwörtlich das Aus. Denn wie soll ein Spieler später mit dem im Profifußball enormen Leistungsdruck und mit Rückschlägen umgehen, wenn dieser es in seiner Fußballerausbildung nie gelernt hat? Die Signale, die die Verantwortlichen des DFB jetzt setzen, lindern oder lösen die aktuelle Krise des deutschen Fußballs nicht, sondern legen das Fundament einer neuen Krise. Dabei muß der deutsche Fußball gar nicht neu entwickelt werden, sondern nur seine Tugenden Taktik, Einsatz und Teamgeist wiederentdeckt werden.
Marcel Jacobs, Berlin