Benjamin Franklin: Technik gegen falsche Banknoten
WASHINGTON. Benjamin Franklin (1706–1790) war ein begnadeter Erfinder und gehörte zugleich zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten. Bevor er in die Politik ging, verdiente Franklin seinen Lebensunterhalt zeitweise als Drucker beziehungsweise Besitzer einer 1728 eröffneten Druckerei. In letzterer Eigenschaft begann er mit der Herstellung von Papiergeld, um Ersatz für die Währung der britischen Krone zu schaffen. Wie eine aktuelle Analyse von etwa 600 nordamerikanischen Banknoten aus der damaligen Zeit durch zehn Wissenschaftler um Khachatur Manukyan von der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana zeigt, entwickelte Franklin dabei mehrere ausgefeilte Techniken, um seine Produkte möglichst fälschungssicher zu machen. Dazu gehörten das Einpressen von Pflanzenfasern in die Geldscheine, die Verwendung einer innovativen Tinte auf Graphitbasis sowie der Einsatz des Minerals Muskovit als Füllstoff im Papier (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America vom 27. Juli 2023). Die schimmernden Schichtsilikat-Kristalle sorgten für eine unverwechselbare Textur der Banknoten und erhöhten nebenbei auch noch deren Haltbarkeit. (ts)
Draculeas blutige Tränen: Seltene Krankheit ursächlich
WASHINGTON. Vlad III. Drăculea war zwischen 1448 und 1476 mehrmals Herrscher der Walachei, eines Fürstentums im Süden des heutigen Rumäniens, welches zwei übermächtige Nachbarn hatte, nämlich Ungarn und das Osmanische Reich. Bei der Verteidigung der Unabhängigkeit der Walachei und der Sicherung seiner Macht wandte Vlad III. extrem grausame Methoden an. So ordnete er unter anderem die Pfählung von tausenden osmanischen Kriegsgefangenen an. Dabei fielen die Beschreibungen immer unter den Vorbehalt propagandistischer Zwecke. Der Fürst soll im 19. Jahrhundert Bram Stoker als Vorlage für die literarische Figur des Vampirs Graf Dracula gedient haben. Angeblich soll Vlad III. auch in der Lage gewesen sein, blutige Tränen zu weinen. Zur Überprüfung dieser Behauptung untersuchte ein Team von neun Wissenschaftlern unter Maria Gaetana Giovanna Pittalà von der Università di Catania auf Sizilien drei selbst verfaßte Briefe des Potentaten aus den Jahren 1457 und 1475. Dabei fand es auf dem Papier organische Verbindungen, die darauf hindeuten, daß Vlad III. tatsächlich unter Hämolakrie litt, einer extrem seltenen Form von abnormaler Tränenproduktion (Online-Ausgabe von Analytical Chemistry vom 8. August 2023). Dazu kamen den Spuren nach auch noch diverse chronische Erkrankungen der Haut und der Atemwege. (ts)
Erste Sätze
Vereinung des Menschen mit Gott ist das Ziel des Christentums.
Gerhart Ladner: Theologie und Politik vor dem Investiturstreit. Abendmahlstreit, Kirchenreform, Cluni und Heinrich III., Wien/Brünn/Leipzig/Prag 1936
Historisches Kalenderblatt
27. August 1773: Durch den Vertrag von Zarskoje Selo gelangt die Grafschaft Oldenburg an den russischen Zaren Paul, Oberhaupt des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf. Nach nur vier Tagen tritt dieser den Besitz an seinen Vetter Friedrich August, den Fürstbischof von Lübeck, ab.