Münster-„Tatort“: Ohne den Spitznamen „Alberich“
MÜNSTER. In den „Tatort“-Krimis aus Münster sind die Rede-Duelle zwischen dem von Jan Josef Liefers gespielten Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne und seiner Assistentin Silke „Alberich“ Haller (Christine Urspruch) legendär. Doch nun darf Professor Boerne seine Mitarbeiterin nicht mehr „Alberich“ nennen. Der Spitzname geht auf die Kleinwüchsigkeit der Schauspielerin zurück. Alberich ist in der germanischen Mythologie der König eines Geschlechts von Elfen oder Zwergen. Er kommt auch in der Wagner-Oper „Rheingold“ vor. Doch mit dem Namen „Alberich“ soll nun Schluß sein – offenbar wegen vermeintlicher Diskriminierung. Das sagte Christine Urspruch der Plattform „Der Westen“: „Es ist auch so, daß meine Rolle von verschiedenen Seiten – im Drehbuch zum Beispiel – nicht mehr Alberich genannt wird. Wenn ich beispielsweise einen Dialog mit Jan Josef Liefers habe, dann steht im Buch Professor Friedrich Boerne und Silke Haller. Da steht nicht mehr Alberich.“ Bereits zuvor hätten sich Boernes Witze auf ihre Kosten gewandelt. Die Schauspielerin: „Sie sind abgemilderter. Das war ein großes Bestreben der Redaktion.“ Urspruch sagte dazu, Liefers und sie „finden das nach wie vor sehr lustig“. Auf die Frage, ob eine solche Rolle „heute noch möglich wäre, wenn sie neu erscheinen würde“, sagte die 52jährige: „Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich glaube, es wäre sehr schwierig.“ Es sei vor zwanzig Jahren bereits „seitens der Redaktion schwierig“ gewesen. „Da gab es bereits die sogenannten Bedenkenträger. Wir haben es aber durchgeboxt, und es ist zu einem Mega-Erfolg geworden.“ (fh)
Kulturministerin will Erhalt der Ostmoderne
POTSDAM. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) will sich für den Erhalt der Baukultur aus der Zeit der DDR einsetzen. „Die Debatte um die Ostmoderne und die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe der DDR hat in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen“, sagte Schüle vergangene Woche den Potsdamer Neuesten Nachrichten. „Ich habe mich immer als eine Ministerin verstanden, die sensibel mit dem kulturellen Erbe umgeht. Und die Ostmoderne gehört definitiv dazu.“ Im Doppelhaushalt 2023/24 gebe es dafür erstmals einen eigenen Titel, sagte die Ministerin. Schüle bedauerte den bevorstehenden Abriß des „Generalshotels“ auf dem Gelände des Flughafens BER. In der zwischen 1947 und 1950 gebauten Villa wurden früher Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR empfangen. „Ich hätte mir gewünscht – und ich habe mich auch beim Bund dafür eingesetzt –, daß es eine Möglichkeit gibt, das ‘Generalshotel’ zu erhalten“, sagte die Ministerin. „Das war leider erfolglos.“ Der Abriß soll im September beginnen. (JF)
Sprachpranger
Teenage Mutant Ninja Turtles
Tiefkühlpizza in den zwei Sorten „Crazy Cheese Mix“ und „Green Double Peperoni“ von der Berliner Firma Freiberger Lebensmittel GmbH, die als Tochterunternehmen der Mannheimer Südzucker AG unter dem Motto „The Conve-nience Food Group“ für sich wirbt