„Etwas so Komplexes wie der Klimawandel läßt sich nicht dadurch erklären, daß man einmal am Strand geschwitzt hat oder daß der Campingurlaub ins Wasser gefallen ist.“
Markus Feldenkirchen, Kolumnist im „Spiegel“, am 17. August
„Wir leben in einer Situation der Selbstblockade. Die alte Befähigung zur Selbstkorrektur scheint mittlerweile der politischen Konfrontation zum Opfer zu fallen, denn das Thematisieren der Krise wird als Politikum Gegenstand einer Art Lagerstreit, in dem eine nüchterne Verständigung nicht mehr möglich ist: Was dem einen eine angemessene Beschreibung ökonomischer Verhältnisse ist, brandmarkt der andere als Schmähkritik, Verschwörungstheorie oder Fake News. Die alte Regel, daß eine Krise nur in den Dimensionen ernsthaft bearbeitet werden kann, in denen sie vorurteilsfrei zur Kenntnis genommen ist, gilt nicht mehr. An deren Stelle ist Wunschdenken („grünes Wirtschaftswunder“, erfolgreiche Energiewende etc.) getreten. Das ist kein gutes Zeichen.“
Werner Plumpe, Wirtschaftsprofessor der Universität Frankfurt, in der „FAZ“ am 19. August
„Ich fühle mich in gewisser Weise in der Verantwortung seit dem Unglück. 30 Jahre lang war ich derjenige, der durch Deutschland fuhr und versucht hat, die russische Seele zu erklären. Ich habe allen erzählt, was für eine tolle Nation die Russen sind, und daß wir alle gemeinsam auf dem europäischen Entwicklungsweg sind. Und dann passiert sowas.“
Wladimir Kaminer, Schriftsteller, in der „Volksstimme“ am 19. August
„Die Wahrheit ist, daß Hafermilch gerade so populär ist, weil sie so schlecht schmeckt. Denn wenn es ein Genuß wäre, sie zu trinken, würde man ja kein Opfer bringen. Und es geht genau darum: um ein Opfer – fürs Klima, für Tierwohl und für die eigene Gesundheit. Der säkulare Kult, der dieses Opfer verlangt, hat bei seinen Bußübungen genau die gleichen Hierarchien wie die klassischen Religionen: Je strenger man sich kasteit, desto größer ist a spirituelle Profit und der Distinktionsgewinn innerhalb der Gemeinschaft.“
Matthias Heine, Kolumnist in der „Welt“, am 21. August
„Man muß sich daran erinnern, zu welcher Zeit das (die Abschaltung des Twitter-Acconts) geschehen ist. Es war Ende 2020, in der Hochphase der Pandemie. Wir sind nicht so naiv, daß wir glauben, Kritik verhindern zu können, indem wir vorübergehend unseren Twitter-Account verbergen. Aber das Unternehmen stand damals so sehr unter Druck, daß wir mal für ein paar Tage Ruhe brauchten.“
Ugur Sahin, Biontech-Gründer, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 21. August
„Die Brics-Staaten wollen mehr Handel untereinander, mehr Flexibilität, mit welcher Währung er stattfindet. Und sie stimmen darüber ein, daß die derzeitigen Arrangements der globalen Weltordnung nicht mehr funktionieren. Aber bei der Frage, wie der benötigte Wandel aussehen soll, gehen die Meinungen auseinander. Das offensichtlichste Beispiel ist der UN-Sicherheitsrat. Dort sind die ständigen Mitglieder China und Rußland nicht unzufrieden mit der aktuellen Situation, während die anderen Staaten eine Reform wollen. Es ist einfacher für die Brics, in wirtschaftlichen Institutionen eine gemeinsame Position zu finden, wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds IWF.“
Daniel Bradlow, Jura-Professor an der Universität Pretoria, in der „Welt“ am 22. August