Es ist ein Hobby von Linken, „Mythen“ zu „dekonstruieren“ – im Klartext: identitätsstiftende Gemeinschaftserinnerungen unserer Gesellschaft zu desavouieren, zum Beispiel Erfolgsgeschichten wie Wiederaufbau und Wirtschaftswunder („Das waren die Gastarbeiter“).
Die Kölner Dokumentarfilmerin Regina Schilling (60) hat nun im ZDF einen dicken Klumpen Dreck auf ein Stück deutscher Fernsehgeschichte geworfen – auf Eduard Zimmermann und sein „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Schilling brachte schon das Kunststück fertig, der Fernsehunterhaltung der Nachkriegszeit mit Kulenkampff & Co. das Etikett der Schuldverdrängung anzukleben. Dafür erhielt sie den Grimme-Preis – so wie Böhmermann, Monitor und funk. Zimmermanns Sendung hat jahrzehntelang für Einbruchschutz und Betrugsmaschen sensibilisiert und viele Verbrechen aufgeklärt sowie die Opferhilfe Weißer Ring unterstützt. So etwas mögen Linke nicht. Ihre Sympathien gehören den Kriminellen, weil diese ja nie etwas für ihr Handeln können, da sie selbst Opfer der bösen Gesellschaft sind. Schilling wirft Zimmermann vor, ein „Denunziantentum“ gefördert zu haben. Da haben diverse Meldeportale „gegen Rechts“ und das Corona-Regime aber mehr geleistet.
Alte Folgen seien dafür verantwortlich, daß sie „abends allein im Dunkeln“ ängstlicher sei.
Außerdem unterstellt sie Zimmermann ein problematisches Frauenbild, weil er Frauen in den 1970ern vor männlichen Kneipenbekanntschaften und dem Trampen warnte, bei dem damals tatsächlich viele Frauen Opfer von Sexverbrechen wurden. Zudem fällt ihr die Geschmacklosigkeit (oder Bildungsferne?) ein, Zimmermanns Jahre in sowjetischer Haft wegen angeblicher „Spionage“ in der DDR zu der Volte zu verdrehen, der Moderator habe ja „selbst im Gefängnis gesessen“. Ihr Hauptvorwurf: „Eduard Zimmermanns Sendungen vermitteln filmisch normative Bilder gesellschaftlicher Ordnung.“ Oh nein, wie schlimm! Was eine Fahndungssendung mit „Fragen von Identität und Sexualität“ sowie „der patriarchalen Struktur unserer Gesellschaft“ zu tun hat, weiß wohl nur die Autorin selbst.
Was ihr Zimmermann persönlich angetan hat: Sie habe sich nach dem Anschauen alter Folgen „abends allein im Dunkeln, auf dem Bahnhof“ ängstlicher gefühlt. Dabei kam in alten XY-Episoden gar kein „Ein junger Mann“ vor.