Wem soll die Welt gehören?“ fragt die aktuelle Ausgabe (Nr. 5, August/September 2023) von Cato, dem Magazin für Neue Sachlichkeit. Die Politikwissenschaftlerin Edith Oltay schildert in ihrem Beitrag „Viktor Orbáns ungarischer Weg“, wie es dem Premier gelang, den fatalen Alleingang Merkels 2015 zu stoppen, nachdem Hunderttausende illegale Migranten durch Ungarn zogen. Orbán ließ an der Grenze zu Serbien, dem Einfallstor der Illegalen, einen Zaun bauen und schützte damit Ungarns Staatsgrenze. Von der EU erntete er dafür massive Kritik und offene Drohungen. Seine national-konservative Fidesz wurde jedoch seit den Parlamentswahlen 2010 viermal wiedergewählt und erreichte 2022 in einem Wahlbündnis mit 54 Prozent die absolute Mehrheit. Deutschlands völlig irrationale Grenzöffnungspolitik, die sich auch nach Merkels Abschied nicht änderte, gilt inzwischen als Bedrohung der Sicherheit, denn mit den Migrantenströmen konnten auch islamische Terroristen unbemerkt einreisen, ganz abgesehen von den alltäglichen Gewaltverbrechen durch illegale Zuwanderer aus dem Nahen und Mittleren Osten und dem „Afro-Maghreb“. Derweil wächst Orbáns „Fangemeinde“, rechtspopulistische und souveränistische Parteien steigen in der Wählergunst.
Der Historiker Eberhard Straub schreibt über „Goethe und Preußen“, während der Germanist und Literaturkritiker Bernhard Viel in seinem Beitrag „Pastor Angelicus“ schildert, wie im Sommer 1942 die Katholische Aktion den berühmten Filmemacher und Bergsteiger Luis Trenker bat, nach Rom zu kommen, um hier die künstlerische Leitung für ein denkwürdiges Dokumentarwerk über Papst Pius XII. zu übernehmen. Trenker und dem Regisseur Romolo Marcellini gelang es mit außergewöhnlicher Behutsamkeit, sich der Gestalt dieses ebenso sanftmütigen wie tatkräftigen Streiter Gottes zu nähern, dessen eiserne Arbeitsdisziplin und durchgeistigte Haltung die Gläubigen beeindruckte. Pius XII. war der Bewahrer des Tradierten und Bewährten der Vergangenheit, verstand jedoch zugleich, dies mit dem Nützlichen und Brauchbaren der Gegenwart zu verbinden. Am Ende seines Berichts warnt der Autor eindringlich die Katholische Kirche, einen Kotau vor dem links-grünen Zeitgeist zu machen, anstatt sich auf ihre ureigensten Tugenden zu besinnen und sich selbst treu zu bleiben. Papst Pius XII. habe hierfür das beste Beispiel geliefert.
Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem „Selbstmord der Kunst“ (Kai Hammermeister), einem „Exkurs über Gewalt“ (Karlheinz Weißmann), der „Archäologie der Wahrheit“ (Konstantin Fechter) sowie mit dystopischen Filmen (Michael Hageböck).
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