Libertärer gewinnt Vorwahlen in Argentinien
Buenos Aires. Der libertäre Politiker Javier Milei hat am vergangenen Sonntag die Vorwahlen in Argentinien gewonnen, die als wichtiger Stimmungstest vor den Präsidentschaftswahlen im kommenden Oktober gelten. Medienberichten zufolge holte er 30 Prozent der Stimmen, die linke Regierung um den amtierenden Präsidenten Alberto Fernández (Gemeinsame Front) kam auf 27 Prozent, das konservative Oppositionsbündnis auf 28. Milei ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und Mitgründer der libertären Partei mit dem Namen „Die Freiheit schreitet voran“. Er sitzt seit 2021 im argentinischen Parlament und bezeichnet sich selbst als Anarchokapitalisten. Milei profitiert dabei von den ökonomischen Problemen der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Die dortige Inflationsrate liegt bei etwa 115 Prozent, rund 40 Prozent der Bürger Argentiniens leben unterhalb der Armutsgrenze. Der 52jährige Sieger der Vorwahlen hat für den Fall, daß er Präsident werden sollte, umfangreiche Reformen versprochen. Er will die öffentlichen Ausgaben stark kürzen, Ministerien schließen und die Zentralbank des Landes abschaffen. Zudem will er Staatsunternehmen sowie das Gesundheits- und Bildungssystem privatisieren und den seit Jahrzehnten schwächelnden argentinischen Peso als Leitwährung durch dem US-Dollar ersetzen. (st)
Jordanien schießt Drohne aus Syrien ab
Amman. Das jordanische Militär hat am vergangenen Samstag eine unbemannte Drohne abgeschossen, die aus Syrien auf das Gebiet Jordaniens geflogen war. Die Drohne war mit der Droge Crystal Meth beladen, wie Jordaniens staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete. Die Agentur berief sich auf eine Quelle innerhalb des jordanischen Militärs, wonach das Flugobjekt „unter Kontrolle gebracht und abgeschossen“ worden sei und die Drogen den zuständigen Behörden übergeben worden seien. Jordanien hat bereits in der Vergangenheit Drohnen aus Syrien abgeschossen, die mit Drogen oder Waffen beladen waren. Vor allem seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs und dem Inkrafttreten internationaler Sanktionen gegen die Regierung von Baschar al-Assad hat sich Syrien zu einem Umschlagplatz für den Drogenhandel im Nahen Osten entwickelt. Jordanien dient dabei oft als Transitland auf der Route zu den Abnehmern in den wohlhabenden Golfstaaten. Assads Versprechen, konsequent gegen den Schmuggel von Drogen aus seinem Land vorzugehen, war ein wichtiger Faktor für die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga im vergangenen Mai nach einem zwölfjährigen Ausschluß. Jordanien wirft seinem Nachbarland vor, keine ernsthaften Bemühungen unternommen zu haben, gegen die Schmuggler vorzugehen. Erst in der vergangenen Woche hatte Syriens Präsident Assad in einem Interview mit dem Fernsehsender Sky News Arabia die Rolle seines Landes im internationalen Drogenhandel zurückgewiesen. Des Weiteren hatte er die Türkei beschuldigt, aus geopolitischen Interessen heraus die Gewalt in seinem Land anzuheizen, und seine Behauptung wiederholt, wonach sein Land dringend Menschen zum Wiederaufbau brauche und jeder Rückkehrer vollständige Amnestie erhalte. Auf die Frage, was er von der arabischen Welt erwarte, sagte Assad: „Ich kann nichts erwarten, ich kann nur hoffen.“ Es sei „unrealistisch“ zu glauben, daß die sanften Annäherungen an die anderen arabischen Staaten innerhalb weniger Monate zu spürbaren wirtschaftlichen Fortschritten führen würden. Zum aktuellen Vorfall hat sich bisher keine syrische Behörde geäußert. (st)