Erneut haben die Sicherheitsbehörden einen Angehörigen der Bundeswehr wegen des Verdachts festgenommen, er habe russischen Diplomaten den Verrat von Dienstgeheimnissen angeboten. Es ist nach dem mutmaßlichen Maulwurf im Bundesnachrichtendienst und einem schon verurteilten Reserveoffizier bereits der dritte bekanntgewordene Fall. Gemessen an der Zahl unserer Soldaten sind das tatsächlich Einzelfälle. Um die Loyalität der Truppe muß man sich deswegen also nicht sorgen. Aufhorchen läßt, daß auch diesmal die Rede davon ist, der Verdächtige sei „intern durch Sympathien für die AfD und deren Rußlandpolitik aufgefallen“. Das kann, muß aber nicht stimmen. Vielleicht soll ein nachträgliches „wir haben es ja immer geahnt“ nur politisch Unliebsame diskreditieren.
Für die genannte Partei ist allerdings allein schon das Gerücht heikel. Denn nichts käme ihren politischen Gegnern gelegener als der fatale Eindruck, es handele sich nicht um eine Alternative für Deutschland, sondern um eine Alternative zu Deutschland. Den außenpolitischen Kurs Berlins zu kritisieren, dagegen zu opponieren oder zu demonstrieren, ist legitim. Ja. Aber. Zur aktuellen Realität gehört, daß Rußland uns zum „unfreundlichen Staat“ erklärt hat, in seinen Staatsmedien offen die Bombardierung Berlins erwogen wird. Und über eines kann es unter Patrioten keine zwei Meinungen geben: Wer als Deutscher, zumal als Offizier, Dienstgeheimnisse an Moskau weitergibt, dient nicht dem Frieden und ist kein Widerstandskämpfer. Er ist bloß ein Vaterlandsverräter und niederträchtiger Lump.