Los Angeles, Ende der 1930er Jahre. Der desillusionierte Privatdetektiv Philip Marlowe (Liam Neeson) erhält von der reichen Erbin Clare Cavendish (Diane Kruger) den Auftrag, ihren vermißten Geliebten, den Requisiteur Nico Peterson (François Arnaud) zu suchen. Marlowes Recherchen ergeben, daß Peterson vor seinem Club in Hollywood von einem Wagen überfahren wurde und noch an der Unfallstelle starb.
Der Polizeidetektiv Joe Green (Ian Hart), Marlowes Freund, rät ihm, den Fall zu den Akten zu legen und Petersons Tod als Unfall zu akzeptieren. In Clares Haus trifft er den Chef der Pacific Studios, der Petersons Arbeitgeber war. Clare gesteht Marlowe, daß sie ihren Liebhaber nach dessen angeblichem Tod im Vorbeifahren in Tijuana gesehen hat. An Petersons Grab trifft Marlowe auf dessen Schwester Lynn (Daniela Melchior), die ihm die Nachricht zusteckt, daß der Tote im Grab nicht ihr Bruder ist.
Clares Mutter, Dorothy Cavendish (Jessica Lange), heuert nun ihrerseits Marlowe an, um Peterson zu finden. Sie hatte erfahren, daß dieser regelmäßig Drogen aus Tijuana schmuggelte. Der Drogenboß Lou Hendricks (Alan Cumming) verrät Marlowe, daß Peterson eine erhebliche Menge Kokain gestohlen hat und dann seinen Tod vortäuschte. Als die Polizei schließlich die Leiche der zwischenzeitlich entführten Lynn entdeckt und Marlowe erfährt, daß sie vor ihrer Ermordung gefoltert und vergewaltigt wurde, beschließt er, seine Ermittlungen fortzusetzen und Lynn zu rächen …
Neil Jordans Neo-Noir-Thriller „Marlowe“ (USA 2022) basiert auf dem Roman „The Black-Eyed-Blonde“ des irischen Schriftstellers John Banville. Liam Neesons Figur des grüblerischen, sensiblen und melancholischen Privatdetektivs aus Raymond Chandlers Kriminalromanen hat kaum noch Ähnlichkeit mit dessen legendärem Philip Marlowe, den Humphrey Bogart 1946 erstmals in „The Big Sleep“ („Tote schlafen fest“) verkörperte, und dem später in Spielfilmen und Serien Dick Powell, Robert Montgomery, George Montgomery, Robert Mitchum, Elliott Gould, James Garner und James Caan Statur verliehen. Die enttäuschten Kritiken des Films, der im September 2022 auf dem San Sebastian Film Festival als Abschlußfilm lief, sind durchaus nachvollziehbar. Wegen der nur mittelmäßigen Kritiken fand die Uraufführung in den USA erst ein halbes Jahr später statt.
DVD/Blu-ray: Marlowe Euro Video Medien 2023, Laufzeit etwa 109 Minuten