Südtiroler Schützen entsetzt über Münster
BOZEN. Der Südtiroler Schützenbund (SSB) lädt die Stadt Münster dazu ein, die Streichung der Straßennamensgebung zuungunsten Andreas Hofers zu überdenken und eine konstruktive Debatte zu den historischen Fakten einzuleiten, welche gerade in Zeiten wie diesen notwendig sei. Ende Januar hatten sich die Fraktionen der Grünen, SPD, Volt, CDU und FDP in der Bezirksvertretung Münster-Mitte für die Umbenennung der Ostmarkstraße und der Admiral-Scheer-Straße ausgesprochen. Darüber hinaus wollen die Grünen, SPD und Volt laut einem zusätzlichen Antrag noch acht weitere Straßen im Bezirk Mitte umbenennen: Die Admiral-Spee-, Otto-Weddigen-, Prinz-Eugen-, Skaggerak-, Tannenberg-, Langemarck-, Manfred-von-Richthofen- sowie Andreas-Hofer-Straße. Alle zur Disposition stehen Straßennamen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus vergeben, so das Ergebnis eines Gutachtens des Historikers Alexander J. Schwitanski. „Das Gutachten verfehlt mit seiner Empfehlung sein Ziel“, erklärte vergangene Woche der SSB-Bundeskulturreferent, Major Martin Robatscher. Es sei „zu einfach“, alles was einem nicht in den Kram passe, mit der Zeit des Nationalsozialismus zu verbinden, ohne sich mit den Inhalten zu befassen. Andreas Hofer sei unbestreitbar „ein Symbol gegen totalitäres Gedankengut und gegen die Unterjochung anderer Völker“, weshalb es wichtig sei, sich gerade heute mit Hofer zu befassen und die richtigen Lehren aus der Geschichte zu ziehen, so Robatscher. Hofer stehe weit über Tirol hinaus als Symbol für den Freiheitswillen und das Selbstbestimmungsrecht und leuchte für die Werber für ein einiges Deutschland zur Zeit der napoleonischen Kriege als Vorbild und Ideal. (ctw)
Erhöhte Spannungen zwischen Baku und Eriwan
ERIWAN. Angesichts der seit Ende 2022 bestehenden Blockade des Latschin-Korridors, der einzigen Straße, die Bergkarabach mit Armenien verbindet, durch Aserbaidschan, hat das armenische Außenministerium klare Schritte zur Umsetzung aller internationalen Beschlüsse zu Bergkarabach gefordert. Die aserbaidschanische Blockade stelle eine grobe Verletzung des Waffenstillstandsabkommens aus dem Jahr 2020 dar, in dem festgelegt sei, daß der Latschin-Korridor unter der Kontrolle russischer Friedenstruppen stehen solle. Darüber hinaus habe der Internationale Gerichtshof Baku aufgefordert, „alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu ergreifen“, um den ungehinderten Verkehr von Personen, Fahrzeugen und Gütern entlang des Latschin-Korridors zu gewährleisten, schreibt die Agentur Armenpress. Doch Aserbaidschan habe dies bis dato ignoriert. Laut Armenpress führte die Blockade zu Engpässen bei Lebensmitteln, Medikamenten sowie bei der Gas- und Stromzufuhr. Dagegen erinnerte Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Angaben der Caspian News zufolge, an Fälle, in denen Eriwan eine von den Aseri-Behörden eingeräumte Möglichkeit zur Nutzung der Straße „illegal für die Verbringung von Landminen auf aserbaidschanisches Territorium genutzt“ habe. Auch die „nicht konstruktiven Rückmeldungen der Karabach-Armenier und der armenischen Regierung hätten dazu geführt, daß Aserbaidschan ‘logische, gerechtfertigte, legitime, kompetente und ausreichend mutige’ Schritte“ unternommen habe, darunter die Einrichtung des Grenzkontrollpunkts Latschin, so Alijev. (ctw)