© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/23 / 11. August 2023

Aufgeschnappt
Jede Erwähnung der Autorin wird getilgt
Matthias Bäkermann

Für ihre „extrem haßerfüllten und spaltenden Meinungen“ erfährt Erfolgsautorin Joanne K. Rowling im „Seattle Museum of Pop Culture“ derzeit eine regelrechte damnatio memoriae. Dabei gilt die Verdammung des Andenkens nicht ihrem Hauptwerk „Harry Potter“, das das Museum mit allerhand Requisiten würdigt, sondern „dem kalten, herzlosen, freudesaugenden Wesen“, als das der transsexuelle Kurator Chris Moore („Pronomen he/she“) die 58jährige Britin wegen ihrer klaren Haltung zur Zweigeschlechtlichkeit bezeichnet. Wie die Daily Mail am 5. August meldet, wurde jede Erwähnung der Autorin in der Harry-Potter-Ausstellung getilgt, zudem wurde sie aus der „Science-fiction- und Fantasy-Hall of Fame“ des Museums entfernt. Moore und der „eindeutig zu nicht-binären und Transgender-Gemeinschaften“ stehende Museumsvorstand stören zudem, daß Rowlings Werk von „Rassenstereotypen, Fat-Shaming und einen Mangel an LGBTQIA+-Repräsentation“ geprägt sei. Der Deutschlandfunk bejubelte am Dienstag „dieses superwichtige Zeichen“ an der US-Westküste. DLF-Autor Stefan Mesch hält den Schritt allein wegen Rowlings „krasser Aussagen, die die Welt schlechter machen“, für absolut legitim.